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V.A.: Lieder und Gesänge Volume One
von ch

V.A.: Lieder und Gesänge Volume One   (Rocking Ape Records)

Dieser Sampler beinhaltet auf 2 CDs 46 Bands. Hier eine Song-für-Song-Analyse:

CD 1:
01. Die Logonauten - "Gute Nächte, wenig Schlaf":
Deutsch-Rock mit starken Punkeinflüssen.
02. Doggy Style - "The Worst Thing I've Been Through"
Punkrock mit englischen Texten. Die Band kommt aus Tirol und zeigt, dass es auch im Nachbarland musikalisch aktive Leute gibt.
03. Saint Koppschuss - "Seele"
Punk mit deutschen Texten. Diese agiert nach dem Motto "Instrumente machen Bier" - und so klingen sie auch.
04. Das Bibi Bop Popensemble - "2 Dinge"
Die erste Band mit fast keinen Punkelementen. Wie erfrischend so was doch sein. Innovativ sind sie leider nicht. Doch das fällt kaum auf zwischen den Punkbands. Warum man die Gitarren so extrem leise gemischt hat, kann ich leider nicht sagen. Aber vielleicht hat ja der Mischer die Regler von Bass und Gitarren verwechselt. So oder ähnlich muss dieser Mix entstanden sein.
05. ZSK - "Gestorben wird später"
Hui, welch Überraschung - Punk. Doch zum Glück haben die 4 Junge ein kleines Gespür für Harmonien. Erste Band auf dem Sampler, die sich wirklich solide anhört.
06. Omas Zwerge - "Zurück zu dir"
Deutschsprachiger Punkrock mit ein paar groovigen Rock'n'Roll-Elementen. Durchaus hörenswert.
07. Not Available - "Get Out"
Pop-lastiger Street-Punk. Vorbilder liegen bei Blink-182 und Co. Netter Refrain, der durchaus im Ohr hängen bleiben kann. Zählen durchaus zu den besseren Bands des Samplers.
08. The Bandgeek Mafia - "Consequences"
Huch - Bläser! Die Jungs aus Trier haben sich dem Ska verschrieben. Vermischen ihn aber mit Metalcoreelementen. Damit sind sie definitiv eine der härtesten Ska-Bands. Wem Ska immer zu soft war, könnte hier fündig werden. Sehr solide.
09. Loonataraxis - "GlobaLies"
Punk mit Ska-Riffs. Der Song ist definitiv zu lang. Die Hälfte hätte locker gereicht.
10. The Skalls - "Drain Away"
Reggaelastiger Ska. Bei den Jungs lässt sich durchaus Potenzial vermuten. Hier darf man auf den ersten Longplayer gespannt sein.
11. Sandra Zynda Band - "Nicht gut für dich"
"Sandra" erinnert stimmlich stark an Nena. Die Band kommt mit Deutsch-Rock daher und bestückt ihre Musik mit Ska-Bläsern.
12. 3und20 - "blablabla"
Ein Sänger, der klingt wie Christina Stürmer. Auch der Rest der Musik klingt nach der Band der österreichischen Sängerin.
13. The Popzillas - "Timebomb"
Rockband mit rauchiger Frauenstimme.
14. Scab - "Me, Myself And I"
Hardrock mit Punk- und Grungeelementen. Der Song hat gute Chancen, im Ohr hängen zu bleiben. Ich bin sehr gespannt auf die nächste Scheibe der Jungs.
15. 14tägig anders - "kilometerweit"
Indierock der 90er mit ein paar Grungeeinflüssen.
16. Kind im Magen? - "Alles in meinem Herz"
Die Band klingt fast noch wie die kurz davor. Doch nach dem Intro merkt man den Unterschied im deutlichen Punkeinfluss (statt dem Grunge).
17. Poroes - "Nie mehr allein"
Die Stimme am Anfang klingt etwas wie die kleine Schwester von Annett Louisan. Doch die Freude erlischt schnell, denn Poroes vermischen Rock mit Poprefrains. Aber das Ganze klingt stark nach Proberaum und nach dem ersten Song, den die Band je geschrieben hat. Mal schauen, wie weit sie es in Zukunft bringen werden.
18. Tumblin' Dice - "I.O.U."
Eine kraftvolle, rauchige Frauenstimme macht Tumblin' Dice markant. Man merkt dem Lied an, dass beim Songwriting Berufsmusiker am Werk waren. Von dieser Band wird man sicher noch einmal hören.
19. Karma Connect - "Tonight"
Alternative-Rock mit einer rockigen Frauenstimme. Ob diese Band einmal vielleicht die Guano Apes beerben kann, bleibt abzuwarten.
20. Ortsgespräch - "Murmeltier"
Das Intro wird bestimmt von einer Anrufbeantworterstimme, danach kommt ein Refrain und danach wieder diese Anrufbeantworterstimme. Sehr speziell und sehr anders - aber deswegen leider nicht automatisch gut.
21. The Dirty Strings - "Too Hot"
Dirty Streetpunk prägt hier das Klangbild. Warum man ein Gitarrenlead hinter dem Gesang zu spielen versucht, ist mir komplett schleierhaft. Aber warum nicht - ist halt Punk.
22. Psychopunch - "On The Stereo"
Motörhead sind hier die großen Vorbilder. Solider und groovender Rock'n'Roll.
23. StaatsPunkrott - "Anfang vom Ende"
Zum Abschluss gibt es noch mal uninnovativen Punk. Warum auch immer.

CD 2:
01. Prisma - "Paragon"
Entspannter Hardrock. Ohne viele Schnörkel.
02. End Of Green - "Dead End Hero"
Klingen fast genauso wie die Band davor. Radiotauglicher Rock a la Nickelback und Creed.
03. Bionic Angel - "Pink"
Gothic/Ambient-Rock mit 2 Sängern, die sich beide versuchen zu unterbieten. Hier lässt sich klar sagen, dass die Sänger definitiv ihre Berufung verfehlt bzw. bei Kritik immer nur die Eltern gefragt haben.
04. Cheeno - "The Ruler"
Melodic-Rock mit Frauenstimme. Die Band hätte es auch gut in den 80ern schon geben können. Nicht wirklich neu, aber solide.
05. May 52 - "One Sip For A Taste"
Ska-Punk. Miese Produktion, aber für Punk reicht's.
06. Bloodflowerz - "Damaged Promise"
Extrem keyboardlastiger Gothic-Metal/Rock mit Frauenstimme.
07. rd19 - "The Borrowed Crown"
Electro-Rock mit einem kleinen Gothictouch. Ein extrem-monotoner Song, für den selbst 2 Minuten 30 viel zu lang sind.
08. Grey Room - "Come And See Me Fail"
Klingt ganz stark nach dem allerersten Lied, welches man als neue Band schreibt.
09. Turbo AC's - "Free Ride"
Schmutziger Rock'n'Roll wird hier mit Hillbilly-Surfrock vermischt. Eine Mischung, die sich hören lassen kann. Bis jetzt bester Song auf der 2. CD.
10. Velvet June - "Farewell"
Pop/Rock mit Frauenstimme.
11. Ahead To The Sea - "Life"
Folklastiger Punk mit Männer- und Frauenstimme. Ideale Musik für den Pub von nebenan.
12. Gods On Vacation - "Smoke The Lie"
Da wurde beim Songwriting sehr stark zu den Nachbarn von Queens Of The Stone Age geschaut. Definitiv eine der besseren Bands auf dem Sampler.
13. Joe Leila - "Bob Track"
Eine Mischung aus Rock und Punk zelebrieren Joe Leila.
14. Speedrecorder - "Actor Without A Scene"
Stoner-Rock, der förmlich nach einer großen Straße und einem schnellen Auto ruft.
15. The Exit Wounds - "Creepfreak"
Psychobilly trifft Punkrock. Könnten sicher besser sein, aber nach so vielen Punkbands gehen sie einfach unter.
16. Boozed - "Fire And Gasoline"
Schneller Rock'n'Roll ohne Kompromisse. Auch wenn es noch an einigen Ecken hapert.
17. Capsized - "Would Come Between Us"
Hardrock mit starken US-Stadionrock-Einfluss. Man hat das Gefühl, dass die Jungs ganz gerne härter klingen würden, als sie es tun.
18. Stimpack - "Wargasm"
Eine Mischung aus 4LYN, Donots und Emil Bulls. Früher wäres wohl Crossover gewesen, dann NuMetal. Heute gehen sie definitiv als Metalcore durch. Noch eine der besten Bands auf dem Sampler.
19. Holo Tropic Tranz Punx - "Asylum"
Musik ohne einen roten Faden. Die Band könnte etwas wilder sein. Es wirkt, als ob sie sich nicht wirklich trauen, mal etwas aus sich heraus zu kommen.
20. Pete At The Starclub - "Clubbing"
Chilliger Rock/Pop zum Aufatmen. Sollte der Sampler gegen Ende doch noch richtig gute Bands bringen?
21. Last Warning - "Save Me"
Hardcore/Punk vermischt mit einem Metalgitarrenriff. Solide, aber mehr leider auch nicht.
22. The Wicked Chambers - "Black Dreams"
Wer hätte das gedacht - eine Powermetalband.
23. Pain Management - "Remembrance"
Nach ca. 2 Minuten Intro geht der eigentliche Song erst richtig los. Irgendwo zwischen Rock, Crossover und Alternative suchen die Jungs ihr musikalisches Glück. Man darf gespannt sein, was noch so von ihnen in Zukunft zu hören sein wird.

Fazit: Der Sampler zeigt einen kleinen Querschnitt durch die Szene. Aber welche Szene? Es dominiert das Punk-Genre. Dadurch wird der Sampler extrem monoton für mich. Die Titelabfolge ist etwas sehr eigenartig. So gruppiert man meist alle Bands eines Genres, wodurch die Abwechslung stark leidet. Gerade gegen Ende der ersten CD wünscht man sich doch etwas mehr Durchmischung der Genres. Die Qualität der Songs überzeugt nur selten. Meistens bewegen sich die Lieder im Demo-Song-Bereich. Dadurch bekomme ich wieder etwas Bauchschmerzen, da man für diesen Sampler Geld bezahlen soll. Deswegen kann ich ihn leider nicht empfehlen.
Die Arbeit der Leute dahinter soll deswegen nicht geschmälert werden. Diese ist wichtig und gut. Aber viele Bands auf dem Sampler können einfach nicht überzeugen.
Labelkontakt: www.rockingape.de/records
 




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