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von ta

UNLIGHT: Death Consecrates With Blood   (Massacre Records)

Nachdem die bekanntere Black Metal-Szene aus deutschen Landen durch das Abtreten von originellen Acts wie Nagelfar (die mit dem -e-), Lunar Aurora und Nocte Obducta immer mehr ausgedünnt ist, muss man sich heute mit einer unoriginellen Kapelle wie Unlight herumschlagen. Unlight sind so etwas wie Brüder im Geiste von den Koblenzern Desaster, spielen ebenfalls Black/Thrash, der weit bis in die Achtziger hineinreicht, verlieren aber haushoch den direkten Vergleich. Während Desaster inzwischen fast reinen Uralt-Thrash spielen und deshalb zumindest kultig sind, überwiegen bei Unlight deutlich die Black Metal-Parts, wie man sie erst aus der zweiten Hälfte der Neunziger kennt und wie sie auch bei verwandten Acts wie Tsjuder, Enthroned oder Marduk erklingen: Blastbeats und klirrendes Powerchord-Geschrubbe, das mehr auf Power als Atmosphäre ausgerichtet ist. Leider ist das Ergebnis hausbacken und fast komplett uninteressant. Die wenigen guten Ideen verteilen sich willkürlich über das ganze Album, etwa die Temporeduktion aus dem Opener und Titeltrack "Death Consecrates With Blood"; andere Ideen wirken aufgesetzt und erzwungen, etwa der Männerchor und das Frauenstöhnen aus "Becoming The Ungodly Sin", der Groove-Song "Carnal Baptism" oder das etwas subtilere Riffing aus "Enthrone Night". Strukturell wird komplettes Ödland betreten, die Strophen werden geblastet und gesägt, zur Bridge wird die Thrash-Metal-Keule ausgepackt, höre etwa "That Old Black Magic Spell" oder "Dancing Upon The Bones Of A Native Perception". Auch die Idee, zunächst ein kurzes Intro-Riff zu spielen und dann erst den eigentlichen Song zu beginnen, muss man nicht bei jedem zweiten Song aufs Neue verbraten. Zudem ist die Produktion zu steril und glatt, um der Musik die Räudigkeit zu verleihen, die bei diesem Stil angebracht gewesen wäre. Deshalb entwickeln Unlight auch bei weitem nicht die Power oder Intensität von den genannten Tsjuder oder Marduk.
Klar, anständig gespielt ist das hier allemal, aber irgendwie fehlt der songwriterische Reiz an dem Ganzen, so dass "Death Consecrates With Blood" in seinen 46 Minuten zumindest bei mir komplett am Ohr vorbeirauscht.
Kontakt: www.unlight.org, www.massacre-records.com

Tracklist:
1. Death Consecrates With Blood
2. Becoming The Ungodly Sin
3. The Old Black Magic Spell
4. The Passing Of The Black Storms
5. Carnal Baptism
6. Dancing Upon The Bones Of A Naïve Perception
7. Bestow The Blessings Of Hell Upon Us
8. Enthrone Night
9. Mendacious Messiah
10. Dead Angel Innocence



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