www.Crossover-agm.de TITTYTWISTERS: Demo'n Side
von rls

TITTYTWISTERS: Demo'n Side   (Eigenproduktion/Kick Agency)

Der Name täuscht. In Verbindung mit der Coverzeichnung assoziiert er eigentlich eher dreibeingesteuertes Musizieren im Stile von frühen Mötley Crüe, aber dem ist ganz und gar nicht so. Die Herkunft Italien läßt den konsequenten Schubladendenker eine Power Metal-Band vermuten, aber auch damit liegt man daneben. Schlußendlich sieht Bassist Dani auf dem Bandfoto so aus, als hieße seine Zweitband Spiritual Beggars, aber auch diese Fährte führt uns nicht weiter. Während dieser ganzen Mutmaßungen ist schon wieder ein Viertel der Spielzeit des insgesamt reichlich 18minütigen Fünftrackers vergangen und hat eine Kombination aus "schönen" Elementen und Aggression offengelegt, welche die Band selber als "New Metal Spectacular" bezeichnet. Ich weiß nicht, welche Bedeutung das Wort "Spectacular" im Bandkontext beinhalten soll - bei einer einfachen Übertragung als spektakulär interpretiert, würde dies den Status der Tittytwisters doch etwas ungerechtfertigt nach oben schrauben. Aber sie machen ihre Sache gut, das steht außer Zweifel. Im Gegensatz zu vielen neumetallischen Stilkollegen haben sie nämlich tatsächlich ein gutes Händchen für melodische (trotzdem uneingängige) Elemente, die meist in halbakustischen Parts verarbeitet werden, sich aber durchaus auch in den Heavy-Abschnitten wiederfinden. Wenn sie's für ihre Verhältnisse sehr traditionell angehen lassen, erinnern die Tittytwisters dann manchmal gar an die Australier Amethyst (höre dazu "Sinner"). Den Gegenpol dazu bildet neumetallische Energie, die "Insane" oder "Fuck The Power" dominiert. Zwischen diesen Polen bewegt sich auch Eles Gesang - sie kann durchaus im cleanen Bereich 'ne Melodie halten (dort allerdings auch weichen Sprechgesang anbringen) und später mit mittleren Hysteriegraden auf der nach oben offenen Xanthippe-Skala loskreischen, so daß Sandra Nasic vor Schreck der nächste Blumenkasten der Altstadt von Livorno auf den Kopf fällt. Mitsingen oder -shouten ist allerdings schwierig, da man die Lyrics im Booklet nicht sonderlich gut lesen kann (inhaltlich mag eine systemkritische Haltung in die Songtitel interpretiert werden). Sonderlich eingängig sind die Songs aber eh nicht, so daß auch das Mitmoshen bei ungenügender Werkkenntnis zu arhythmischen Ausfällen führen dürfte, zumal ja da auch noch erwähnte halbakustische Passagen lauern, die im Laufe der Spielzeit an prozentualer Häufigkeit immer mehr zunehmen, obwohl natürlich immer mal ein feistes sechs- oder siebensaitiges Riff dazwischen lauert. Stilistisch nicht unbedingt der Stoff, aus dem meine musikalischen Träume sind, gefällt mir aber trotzdem.
Kontakt: www.tittytwisters.it, info@tittytwisters.it, www.kickagency.com, manliokick@libero.it

Tracklist:
Insane
Fuck The Power
Sinner
Empty Inside
Bullet
 




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