(MobuRec.)

Nahezu ohne Informationen liegt dieser 20minütige Viertracker vor mir, also lassen wir mal die Musik für sich sprechen: Der Opener "Blue" ist ein achtminütiger Midtemporocker mit einem markanten Klavierthema und viel halbakustischer Gitarre, den vielleicht auch The Kinks hätten schreiben können (ohne die partiell verzerrten Vocals natürlich), der in der zweiten Hälfte dank der einsetzenden E-Gitarre noch eine Powerinfusion bekommt und der mich dann irgendwie ein bißchen an Led Zeppelin erinnert. Ganz zum Schluß beginnt der Sänger gar noch richtiggehend rauh zu shouten (nachdem das zu den vorhergehenden "Uhuhuhuh"-Backings, die natürlich nicht so lieblich klingen wie die der Münchener Freiheit, wohl nicht so recht gepaßt hätte). "Yesterday" hat Orgeln im Hintergrund, die ein richtig schönes warmes Analogfeeling verbreiten, und diesen recht britpoppigen Song vor dem Versanden im Nichts der Schaumflocken von einer Größe, wie man sie bis 1989 auf der Mulde nördlich von Bitterfeld und Wolfen des öfteren sah, rettet. Gegen Songende wird übrigens auch dieser hier wieder energiereicher (und erfährt eine merkwürdige Abwürgung, die an einen Brennfehler erinnert). Von einem Tag auf den anderen ändert man seinen Stil natürlich nicht, und somit klingt "That Day" auch nicht wesentlich anders als "Yesterday", abgesehen davon, daß der Gesang hier etwas mehr in den Vordergrund gemischt worden ist, wobei man merkt, daß er sich der relaxten Stimmung des Songs anzupassen versucht. Glanzstück von "That Day", das übrigens, man ahnt es schon, zum Songende hin einen Energieschub verpaßt bekommt, ist allerdings das kleine, aber feine Orgelsolo, das trotz schneller Sechzehntel immer noch dieses heimelige Feeling (der Erzgebirgsbewohner würde "hutzlig" oder auch "mutzlig" sagen) rüberbringt. Etwas dumpf soundend kommt das abschließende "Outro" daher, aber gerade diese Dumpfheit sorgt dafür, daß die warm-gemütliche Atmosphäre der gesamten Platte erhalten bleibt. Passend zu dieser Atmosphäre wird mit Wellenplätschern und Möwengekreisch ausgeblendet, was wohl verdeutlichen soll, daß man diese CD in einer lauen Sommernacht zu zweit am Strand konsumieren sollte. Aber auch im kühlen Wohnbüro, in dem ich sitze, wird's auf einmal warm, nachdem diese Scheibe durchgelaufen ist, und deswegen setze ich mich jetzt (alleine) in den Garten. Und tschüß.
Ach so, die Kontaktadresse noch: GamBooking, Hospitalstraße 34, 66798 Wallerfangen, Tel. 06831-964542, gambooking@gmx.de - und, übrigens: Wie heißt diese CD eigentlich? Zweimal steht "Sunny Cycles" da, einmal "Sunny Circles". Mehrheit gilt, würd' ich mal sagen ...

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