LYNN STOKES & SOL SURFERS: Terra Nocturne von ta (Eigenproduktion)
Die texanischen Sol Surfers unter der Anleitung von Lynn Stokes können ihre britischen Einflüsse schwer verleugnen: Stokes hat viel Pink Floyd gehört, was sich im warmen Grundfeeling, im Gilmour-Gedächtnisgesang und vielen Keyboard-Teppichen wiederspiegelt. Ersetzt man den Vers "Let Go" im gleichnamigen Song durch "Hey You", ist ein kleines Grinsen schon erlaubt - die Reminiszenz ist unverkennbar. Lediglich das prägnante Gitarrenspiel ist rudimentärer vertreten und mehr 80er-mäßig, nicht so bluesig wie bei den britischen Vorreitern. Stokes und Co. bedienen generell nur eine bestimmte Komponente von Pink Floyd, die ruhige. Diese aber wird mit beeindruckender Konsequenz durchgezogen. Die Songs sind fast durchweg getragen im Tempo (Ausnahmen: das Instrumental "Open Door" sowie der Rauswerfer "Across The Barrier") und bestechen durch ihre warme, meditative Atmosphäre, die sehr direkt vermittelt wird - keine Spielereien, keine Überraschungen, kein Song endet ganz anders, als er begann. Rhythmus ist keine nennenswerte Komponente, das hier ist hauptsächlich gebaut aus breiten, vorhersehbaren Harmonien - keine Dissonanzen, keine Tonartwechsel -, der Klangfarbe der Instrumente, dem smoothen Gesang und kleinen Solo-Einlagen. Die kommen neben Gitarre und Keyboard regelmäßig auch von Flöte und Saxophon. Letzteres bringt weiteres 80er-Feeling rein (höre etwa "American Dream", das auch tolle Gitarrensounds aufbietet).
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