www.Crossover-agm.de THE STILLS: Oceans Will Rise
von ta

THE STILLS: Oceans Will Rise   (Arts & Crafts)

Nach dem viel gelobten Debüt "Logic Will Break My Heart" 2003 und dem umstrittenen Zweitling "Without Feathers" 2006 veröffentlichen die Kanadier The Stills 2008 mit "Oceans Will Rise" ihr drittes Album und bewegen sich irgendwo in der Schnittmenge aus College Rock, Post Rock und Stadionrock mit etwas Pop, kurz: spielen eine Form des Indie wie auch etliche andere Bands es tun, mit Einflüssen von The Cure über U2 bis Weezer. "Oceans Will Rise" ist von der Ausrichtung der einzelnen Songs her recht abwechslungsreich auf der einen, aber auch mit einigem Mittelmaß versehen auf der auf der anderen Seite. Die besten Songs nach Meinung des Rezensenten sind die melancholischen, etwas spacigen Nummern "Snow In California" und "Dinosaurs", von denen besonders ersterer durch die interessante Abstimmung der sehr verschiedentlich, aber doch harmonisch interagierenden Instrumente hervorsticht, durch den stoischen Drumbeat und die leise dahinklingelnden Gitarren. Freunde des Debüts dürfen sich über diese Songs freuen. Gut sind auch das kraftvolle, fetzige "Eastern Europe" und das gewitzte "Rooibis/Palm Wine Drinkyard", das mit hibbeligem Uptempo und melancholisch lang dahingezogenen Gesangslinien sogar etwas Country/Southern-Feeling verbreitet. Das vom Bassgroove her angenehm altmodische "Don't Talk Down" dürfte ja als Albumsingle ohnehin jeder Interessierte bereits kennen.
Daneben hat man wie gesagt einiges an Mittelmaß: "Being Here" flirrt mit U2-Gitarren und einem kurzen The Doors-Gedächtnispart in der Mitte durch den Äther. Das balladeske "Everything I Build" pendelt zwischen zwei langen, spannungschürenden und einem kurzen, ergreifenden Moment, "I'm With You" bietet gutklassigen Akustikrock. Der Rest sagt mir persönlich nichts mehr. "Panic" bspw. entwickelt anders als es der Titel ankündigt nur in einem kurzen Metal-mäßig reingehackten Drumwirbel Energie und wo das sperrige "Snakecharming The Masses" landen soll, weiß ich auch nicht. Die Songschemata und Schlagzeuggrooves bieten oft Uninteressantes, außerdem nervt der mancherorts sehr käsige Gesang mit seinen langgezogenen Klagen, etwa im bereits erwähnten "Being Here".
Summa summarum: "Oceans Will Rise" bietet insgesamt 48:21 Minuten Indierock einer ambitionierten Band mit guten Ideen, nicht durchweg auf hohem und nie auf Höchstniveau, aber doch für Spartenfans sicher eine lohnenswerte Investition.
Kontakt: www.thestills.net, www.arts-crafts.ca

Tracklist:
1. Don't Talk Down
2. Snow In California
3. Snakecharming The Masses
4. Being Here
5. Everything I Build
6. Panic
7. Eastern Europe
8. Hands On Fire
9. Dinosaurs
10. I'm With You
11. Roiboos/Palm Wine Drinkyard
12. Statue Of Sirens



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