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STAUROS: Adrift
von tk

STAUROS: Adrift   (NH Assessoria Fonografica Ltda.)

Brasiliens Prog Metal-Band Nr. 1 Stauros meldet sich nach längerer Abstinenz mit neuem Output und Gastsänger Cesar (nicht Gaius Julius) in der Szene zurück.
Stauros haben sich musikalisch weiterentwickelt, aber die Klasse von "O Sentido Da Vida" können sie nicht halten. Sicherlich liegt das auch an der gewöhnungsbedürftigen Stimme Cesars, der einfach zu gepresst und über weite Strecken monoton rüberkommt. Wobei das nicht heißen soll, daß er zu wenig Sangestalent besitzt.
Stauros haben diesmal echte Startschwierigkeiten. "Adrift" und "Sacred Blow" können mich noch nicht überzeugen, den Songs fehlt einfach der Biß, die spielerische Explosivität. Ganz anders "Our Scream", ein Stück, wie ich es von Stauros erwarte: abwechslungsreich mit dezenten Keyboardeinschüben, tempovariiert, straight nach vorne orientiert. Leider wird dieser in Fahrt gekommene Zug mit einer nachfolgenden Ballade schon wieder gebremst, die darauffolgenden zwei Stücke können zwar auch nur bedingt überzeugen, Totalausfälle sind sie aber keineswegs. Renatinhos Gitarrensolo "Mercy" reißt wieder alles raus und mit "Bullfighter" besinnen sich Stauros auf alte Stärken, besonders gegen Ende des Tracks gibt’s auch noch bangertaugliche Passagen und erdbeerige Solo-Einlagen Renatinhos. Die Halbballade "A New Chance" schließt ein sehr durchwachsenes Album ab, das in mir einfach zu wenig Begeisterung entfacht und mit einer Spielzeit von weniger als vierzig Minuten wohl auch etwas kurz geraten ist. Textlich verarbeiten die Musiker persönliche Lebenserfahrungen ("Running Again") ebenso wie mutmachende Erlebnisse im christlichen Glauben ("A New Chance"). Wer sich als Proggie intensiver mit Stauros beschäftigen möchte, schaut im Internet unter www.stauros.com.br nach oder schickt ‘ne mail an stauros@melim.com.br. In jedem Fall empfehle ich euch das Zweitwerk "O Sentido Da Vida", absoluter Pflichtstoff für Prog-Fans!



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