(Brofus Records)

Ein absoluter Geheimtipp in Sachen klassischer Heavy Metal ist der texanische Vierer Spittin Jonah. Auf dem bereits im Jahre 2000 erschienenen Werk "Louder Than Hell" bekommt der Liebhaber harter Klänge dreizehn Songs um die Ohren gepfeffert, die es in sich haben. Spittin Jonah pfeifen auf jede Art von Trend und das ist auch gut so. Denn ihr Songmaterial bietet zeitlosen Heavy Metal in bester Priest- und Maiden-Tradition, als die metallische Musikwelt noch nicht durch Papa Roach und Linkin Park vergiftet war. Und Shouter Billy Hagan Blax könnte tatsächlich als der kleine Bruder von Bruce Dickinson durchgehen.
"Fight The Flesh" katapultiert mich gleich wild losbangend vor den heimischen Boxen in entsprechende Posing-Position und das stampfende "Too Weak" dürfte wohl Dios "Holy Diver" zur Ehre gereichen. Spittin Jonah halten sich überwiegend in Midtempo-Gefilden auf, was den Songs eine erfreuliche Heaviness verleiht. Messerscharfe Riffs ("Judgement", "The Victory") und hymnenhafte Gitarrenleads ("Proclamation", "Lying") wechseln sich in erfrischender Kreativität ab. Die Songs nutzen sich auch nach dem x-ten Hören nicht ab, immer bleibt ein bestimmtes Riff im Ohr hängen und macht Lust auf mehr der vier Holy Metal Soldiers. Die Produktion ist ausgewogen und für eine Underground-Band mit derart kleinem Budget recht professionell ausgefallen. Zwar gibt es an Stelle eines Booklets wieder nur ein Einschubblatt ohne lyrics, aber das sollte man angesichts der qualitativ hochwertigen Musik auf diesem Silberling verkraften können. "Louder Than Hell" sind nicht nur Manowar, sondern auch Spittin Jonah. Mit diesem Sound haben mich die Texaner jedenfalls mehr überzeugt als so manche überproduzierte und gehypte Truemetal-Combo dieser Tage. Für 15,50 Euro käuflich zu erwerben bei Hellion: www.hellion.de
Bandkontakt: www.spittinjonah.com

Tracklist:
1. Fight The Flesh
2. Too Weak
3. Enemy
4. In Disguise
5. Judgement
6. Son Of Dust
7. Washed Away
8. Real Deal
9. The Victory
10. Proclamation
11. Lying
12. Time And Again
13. Set Me Free

© by CrossOver