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CHRISTOPH SPENDEL: New York Groove
von *tf

CHRISTOPH SPENDEL: New York Groove   (TCB Records)

Was macht ein Jazzer, der sich längere Zeit in New York rumtreibt? Natürlich: Er versammelt all diejenigen Musiker, die ihm dort über den Weg gelaufen sind und mit denen er musikalisch auf einer Wellenlänge liegt, spielt ihnen die Titel vor, die er gern mit ihnen gemeinsam einspielen würde und tut's. Wenn dabei wie im vorliegenden Falle eine herausragende Produktion herauskommt, dann kann man von Glück sprechen. Oder einfach: Ein neugieriger, kreativer Jazzer war unterwegs in New York.
Die Liste der beteiligten Musiker ist sicherlich nur für Eingeweihte von besonderem Interesse. Auf Grund der herausragenden Einflüsse, die jeder von ihnen beigesteuert hat, seien sie dennoch genannt: Bryan Hughes, Derrick James, Wesley G., Stefan Rademacher, Reuben Hoch, Mark Ledford, Mark Johnson, Lionel Cordew, George Jinda, Oscar Castro-Neves, Gerald Veasley, Emedin Rivera, Chieli Minucci, Mino Cinelu, Omar Hakim, Victor Bailey, Bob Mintzer. Nur zum Teil wirklich klangvolle Namen, aber das hat für New Yorker Verhältnisse nichts, aber auch gar nichts zu sagen. New York, die Stadt mit der weltgrößten Musikerdichte, hat eben auch überdurchschnittlich viele überdurchschnittlich gute Musiker auf Lager, von denen Otto Normalverbraucher noch nie was gehört hat. Oder schon gehört, aber als oft namenlose Begleitmusiker für die Tourneen von XY oder als auch genannte Beteiligte an den Studioproduktionen von Z. Christoph Spendel ist es nicht nur zu verdanken, dass sie sich hier in einem würdigen Rahmen präsentieren können, auch die Spendelschen Stücke profitieren von der Vielfalt der Beteiligten. Jazz auf niedrigschwelligem Angebot, könnte man sagen - Tracks, die durchaus auch in der Clublounge laufen könnten oder als Backgroundbeschallung im Szenecafé. Hört man genauer hin, so entdeckt man hinter der scheinbar harmlosen Oberfläche filigrane Schmuckstücke, die ein Drücken der Repeat-Taste fast zwangsläufig nach sich ziehen. Treibend bis chillig, zwischen Pat Metheny und den Platten aus dem Hause Compost Records angesiedelt, gehört das Album zweifelsfrei zu meinen Favoriten ... auch wenn Spendel auf die "Stella By Starlight"-Version im Calypso-Reggae-Sound auch gut hätte verzichten können ... Kaufen!
Kontakt: www.jazz-network.com

Tracklist:
01. Phat City
02. French Girls
03. N.Y. In July
04. If You Were Here
05. Pismo Beach
06. Modern Jazz
07. Wild And Wonderful
08. Neptune Hotel
09. Burrito Veracruz
10. Out Of Town
11. Mondays On Bleeker Street
12. Cool Street
13. Stella By Starlight Intro
14. Stella By Starlight
15. Coney Island
 




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