www.Crossover-agm.de VICTOR SMOLSKI & The Whiterussian Symphonic Orchestra: The Heretic
von *tf

VICTOR SMOLSKI & The Whiterussian Symphonic Orchestra: The Heretic   (Drakkar Records)

Fangen wir mit dem Gelungenen an: in einigen Stücken des Konzeptalbums über das Schicksal von der Hexerei verdächtigten Inquisitionsopfern des 17. Jahrhunderts, so in Track 5, gibt es einige ganz ordentliche Arrangements zu hören, in denen die Smolskische Gitarrenbearbeitung, bekannt durch sein Mitwirken bei Rage, passend zum orchestralen Sound des Belorussischen Symphonieorchesters tönt. Ansonsten wird hier auf der Schiene "Metal meets Classic" ein opulentes Hörspiel geboten, welches seinen publikumswirksamen Trumpf in der gewählten Thematik bereit hält. Nun ist dieses Thema nicht mehr so neu, nicht mehr so spannend, nicht mehr so provokativ, dass einzig dieser Trumpf spielentscheidend sein kann. Originalität wird so zum schmerzlich vermissten Beiblatt, um mal im Spielkartenvokabular zu verbleiben. Herausgekommen ist eine Art Gruselhörspiel, welches sich nur durch seine orchestrale Farbgebung von bei Kindern beliebten "Gänsehaut"-Kassetten unterscheidet. Da nützt auch die Echtheit der Quellen wenig. Wenn die Vokalakteure die Schreie der Gemarterten im wohligen Studio aufgenommen haben, kommt halt wohlige Studioatmosphäre rüber. Wobei ich nicht fordere, Gesangssolisten mit Daumenschrauben und ähnlichem Folterwerkzeug um der Authentizität willen zu bearbeiten, aber dann soll man halt der Phantasie des Hörers mehr zutrauen. Weniger ist oft mehr, dieses Motto hämmert in meinem Kopf beim Lauschen und ich bitte Herrn Smolski: beim nächsten Album etwas weniger Bombast ...
Kontakt: www.drakkar.de



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