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SILKE BISCHOFF: Phoenix From The Flames
von Janet
(BMG)
Die beiden Herren, die sich
nach einer beim Gladbecker Geiseldrama 1988 ums Leben gekommenen jungen
Frau benennen, bringen heuer ihr fünftes Album innerhalb von 10 Jahren
auf den Markt. Es ist das erste, das mir komplett zu Gehör kommt,
deswegen verzeihe der geneigte Leser fehlende Vergleiche.
Meine ersten Assoziationen
zu dieser Musik fielen auf eine - die einzige - mir bekannte Dark Wave-Location
und auf eine meiner besten Freundinnen, die eben da Stammgast ist. Für
mich ist „Phoenix From The Flames“ der Inbegriff für solcherart Tanzveranstaltungen:
der technoide Beat geht sofort in die Beine, die melancholischen Stücke
animieren zum SloMo-Gewackel. Man hat kunstvoll aufgetürmte Frisuren
sowie Lack- und Lederkleidchen vor dem geistigen Auge. Leichte Popmusik
verbindet sich mit ergreifender Schwermut - Grinsmuskeln werden hier nicht
angestrengt. Trotz einiger netter Spannungsbögen plätschert das
Teil angenehm vor sich hin, tut nicht weh. Eigentlich genau das Richtige
für regnerische Spätfrühlingsabende. Auf Sinnlichkeit legen
SILKE BISCHOFF großen Wert, wobei mir ihre Erotik zu plakativ, andererseits
aber auch meilenweit entfernt von der Peinlichkeit Umbra et Imagos ist.
Meilenweit entfernt sind sie auch von der musikalischen Plattitüde
der Witts und Wolfsheims dieser Welt. Dieses Album dürfte einen gehobeneren
Standard innerhalb der Gothic-Szene darstellen. Einer Szene, die, wir wissen
es alle spätestens seit der großartigen Ankündigung des
Wave-Gotik-Treffens in der „Freien Presse“, mehr nach inneren Werten als
nach Äußerlichkeiten strebt. Na dann ...
Kontakt: www.silkebischoff.de
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