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von ta

SHADOWS LIE: Echoes   (Tech-9 Music)

Wie nennt man das hier? Modern Metal? Female Nu Metal? Shadows Lie vermengen 57:12 Minuten tiefgelegte Riffs, moderne Grooves und etwas Elektronika mit der ausdrucksstarken Frauenstimme von Kira Liegh. Evanescence? Ein wenig, ja. Die Performance von Liegh dominiert die Songs und erinnert in Timbre und Phrasierungen neben Amy Lee auch an Tori Amos. Von Kopisten sind Shadows Lie dennoch meilenweit entfernt. Die Basis ihrer Stücke ist Rock, Rock in Strukturen, Dynamik, Arrangements. Die Elektronika wie in den Strophen von "Overwhelmed" sind dezente Farbtupfer, tragen aber nichts Wesentliches zu den Tracks bei. Die Gitarrenriffs sind produktionstechnisch hart, verzerrt und erinnern dabei gelegentlich etwas an Industrial, das groove-orientierte Riffing selbst ist allerdings nur selten entsprechend brachial, erinnert an Staind und eben Evanescence. Daneben gibt es viele akustische Passagen, die mal in konventionelle ("Keep Falling Down"), mal in unkonventionellere ("Broken") Balladen verpackt werden und zunehmen, je weiter das Album fortschreitet. Eine mutige Songanordnung, die dazu führt, dass in der zweiten Hälfte des Albums nur sporadisch harte Gitarren auftauchen und die Stücke teilweise beinahe in Portishead-Sphären abdriften: Die Ruhepole "Zoe" und "Portrait" gehören hierbei zu den Höhepunkten des Albums, andere der Akustikballaden sind mir zu gewöhnlich, wenngleich Lieghs expressiver und fokussierter Gesang dafür sorgt, dass kein Stück völlig ins Reich der Beliebigkeit abdriftet. Die konsequente Power des auch als Single veröffentlichten Openers "Dead End" erreicht allerdings bei weitem kein weiterer Song des Albums.
Insgesamt ein ansprechendes Debüt.
Kontakt: www.shadowslie.com, www.tech9music.com

Tracklist:
1. Dead End
2. Ghost
3. Echo
4. Blank
5. Keep Falling Down
6. Overwhelmed
7. Shadows
8. Invited
9. Broken
10. Secret
11. Zoe
12. Everything
13. Portrait
14. Flame
15. Keep Falling (Acoustic)



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