www.Crossover-agm.de THE SEVENTH SEASON: Fall Within
von CSB

THE SEVENTH SEASON: Fall Within   (Eigenproduktion)

Hinter dem Bandnamen verbergen sich Vater und Sohn Batygin, wobei Papa Yuri die Band bereits 1972 in Moskau gegründet hat und 1998 gemeinsam mit seinem Sprössling, nunmehr nach San Jose übergesiedelt, wieder aus der Versenkung hob. Und, so leid es mir tut, "Fall Within" ist einfach miserabel. Selbst bezeichnen sich The Seventh Season als Progressive/Alternative/Root-Rocker und lehnen sich damit ziemlich weit aus dem Fenster, denn von Rock ist bis zum fünften Song ziemlich wenig zu hören - in jenem ist zumindest schon mal eine Gitarre deutlich herauszuhören, die man eigentlich zwingend mit Rock verbindet. Legt man die CD mit großen Erwartungen aufgrund der großspurigen und fast aufdringlichen Ankündigung im Infoblatt (ergänzt um Bandfotos, Visitenkarten und einen Amazon.com-Ausdruck, der wohl beweisen soll, dass man die Scheibe tatsächlich kaufen kann) in den Player, fühlt man sich vom Opener "Commando" regelrecht verarscht. Völlig belangloses Rock'n'Roll-Gedudel und dazu ein Sänger, der im Refrain klingt, als würde man Kermit gerade den Hals umdrehen machen schnell klar, dass hier Ambition und Realität in nicht unerheblichem Maße auseinanderklaffen. Auch instrumental können die beiden Russen alles andere als glänzen. Der Drumcomputer (sollte es doch ein trommelnder Mensch aus Fleisch und Blut sein, dann möge dieser im Erdboden versinken) wurde in Verkennung jeglicher Abwechslung programmiert, das schlecht gespielte Keyboard ist dominant bis zum Erbrechen und alles andere kann man aus dem Soundschwamm kaum heraushören, gelegentlich noch eine unspektakuläre Gitarre. Insgesamt also ein bisschen wenig, um auf progressiven Pfaden zu wandeln. Das Ganze erinnert mich musikalisch ein bisschen an Mambo Kurt, nur dass "Fall Within" vermutlich leider ernst gemeint ist. Zugute halten muss man den Beiden, dass der an Position drei platzierte "Pirates Song" über eine ganz annehmbare Melodie verfügt und zugegebenermaßen sogar ein klein bisschen so etwas wie Charme versprüht und auch "Drag Me", "Save My Soul" und insbesondere "Army Of Reality" mit einer besseren Produktion zumindest hörbar ausgefallen wären. Alle anderen vertretenen Titel sind meiner Meinung nach Totalausfälle - allen voran das Instrumental "Morning", das klingt, als würde ein Sechsjähriger auf seinem neuen Kinderkeyboard herumprobieren -, die sich selbst abgehärtete Musikfreunde nicht antun sollten.
So tut es mir schon ein bisschen leid, einer Band, die bestimmt viel Zeit und Herzblut investiert hat, um endlich veröffentlichen zu können, woran man vielleicht schon jahrelang gefeilt hat, ein so vernichtendes Urteil auszusprechen, aber objektiv gesehen wüsste ich nicht, wem "Fall Within" gefallen könnte. Schlimm!
Kontakt: http://theseventhseason.net, market@seventhseason.net

Tracklist:
1. Commando
2. So Insane
3. Pirate Song
4. Like Years Ago
5. Fall Within
6. Desire
7. Drag Me
8. New Day
9. Save My Soul
10. Magican
11. Morning
12. Army Of Reality
 




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