www.Crossover-agm.de ROYAL HUNT: The Mission
von ta

ROYAL HUNT: The Mission   (Frontiers Records)

Und wieder wird zur königlichen Jagd aufgerufen ... Diesmal verweilen wir jedoch nicht zwischen Hasenohren und duftenden Wiesengräsern, nein, die Reise führt uns in Gefilde, die den Vertrautheitsgrad genannter Naturerscheinungen nicht aufweisen (würde mich zumindest wundern). Mit "The Mission" komponierte man nach dem gelungenen Gesangsneulingsdebüt "Fear" ein auf der Novelle "Martian Chronicles" von Ray Bradbury beruhendes 52-minütiges Konzeptalbum über die Bevölkerung des Mars. Dass hierbei metaphysische, philosophische und besonders menschheitskritische Aspekte eine essenziell wichtigere Rolle einnehmen als grüne Männchen und glänzende UFOs, gefällt mir persönlich gut, gewohnt gutklassig ist auch die musikalische Umsetzung ausgefallen: Mit spacigen Keyboard- bzw. Synthesizerklängen und Liedern, die mit Hilfe netter kleiner instrumentaler Intermezzi nahtlos ineinander übergehen, versucht man dem textlichen Konzept gerecht zu werden und im Gegensatz zum letzten Album hat man produktionstechnisch den Härtegrad der Kompositionen um ein paar Grade gesteigert, so dass die Saitenfraktion einen angenehm pfundigen Teppich unter Andre Andersens partiell sehr virtuosen Tastenzaubereien legt, aber auch Sänger John West weiß den Hörer mit eingängigen Melodien, die dabei jedoch - allein wegen der beachtlichen Gesangsleistung - nie ins Belanglose abdriften, zu erfreuen. Die Refrains vom Opener und gleichzeitigen Titeltrack, dem galoppierenden "Surrender" oder dem ultimativem Mitsingtrack "World Wide War" (um nur eine Auswahl zu treffen) bleiben zumindest noch lange im Ohr hängen und verbreiten positive Emotionen im Raum - trotz der oft recht düsteren Textinhalte. Ein sogenannter "Füller" ist nicht anzutreffen, ein wirklich alles überragender Höhepunkt jedoch ebensowenig - was andererseits wiederum für den kontinuierliche Qualitätsstandard von "The Mission" spricht. Somit präsentieren Royal Hunt (bzw. Hauptarrangeur Andre Andersen) mit vorliegendem Album wie schon des öfteren souverän vorgetragenen melodischen Hardrock, an dem auch powermetallisch veranlagte Gemüter ihre Freude haben dürften.
Kontakt: www.frontiers.it



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