www.Crossover-agm.de RESISTANT: Ancient Future
von ta

RESISTANT: Ancient Future   (Seventh Generation Records)

Rätsel: Wer kennt eine amerikanische Combo (bestehend aus vier Musikern) mit neun Buchstaben, die gerne den Knüppel aus dem Sack lässt, dabei aber auch traditionell-kulturelle Elemente ihrer Heimat verarbeitet, in ihren Texten oft politische Message verbreitet und sich dabei nicht eben staatskonform gibt (ein Liedtitel wie "Refuse/Resist" sagt wohl genug ...)??? Kluge Köpfe, die jetzt "Ich!" und "Sepultura!" gleich hinterher schreien wollen haben zweifelsohne recht, hier soll es jedoch um die in Los Angeles wohnhaften Resistant (respektive: Resistant Culture) gehen. Selbige Gruppierung veröffentlicht mit "Ancient Future" ihr Debüt und offeriert damit 50 Minuten bzw. 12 Nummern lang einen Mix aus Thrash- und Death Metal (der sich hauptsächlich im Gesang manifestiert) mit Einschlägen aus dem Crossover- (z. Bsp. die gewöhnungsbedürftigen unisono-Shoutings aller Musiker oder einige Rap-Einlagen) und Funkbereich (der Hörer lausche auf die Rhythmusabteilung ...). Das Ganze würzt man mit obskuren Tribal-/Traditionaleinlagen mit urigen "Heya, Heya"-Gesängen, bei denen sich das belustigte Grinsen schwer verkneifen lässt. (Sollte ich jetzt damit ein indianisches Ureinwohnervolk aus grauer Vorzeit beleidigen, sei das ausdrücklich entschuldigt ...) Der zweite Song auf "Ancient Future" ist tatsächlich mit "Refuse/Resist" tituliert, zieht aber gegenüber dem Sepultura-Klopfer klar den Kürzeren und würde ohne den prägnanten Liedtitel hier gar nicht erwähnt werden. Da wissen die treibenden Midtempo-Kracher "Ball And Chain" und "Four Wheel Drive" mit heftigem Gegrunze, knatternder Doublebass und delikatem Riffgewitter durchaus mehr zu gefallen, ebenso "Man Against The Machine" - hier ist einmaligerweise im Intro sogar ein Synthesizer zu hören. Im Titellied "Ancient Future" drückt die Band ihre Verbundenheit zu ihren Wurzeln in 5 poetischen Zeilen aus, dem paradox anmutenden Titel entsprechend treffen hier Crossover und die indianischen (oder was auch immer) Chöre aufeinander, versehen mit einem Flötensolo von Sänger Anthony, während in "Mutated Future" die Entfremdung der Menschheit (bzw. ihrer führenden Personen ...) von ihrer Eigentlichkeit aufgezeigt und ein düsteres Zukunftsszenario gezeichnet wird, dem Resistant durchaus unfriedliche Musik auf den Leib schneiderten. Mit dem Instrumental "Medicine" wählte man dann aber doch noch einen ruhigen Ausklang ... Um mich wirklich überzeugen zu können, fehlt "Ancient Future" noch einiges an zündenden Ideen (z. Bsp. im Riff-Bereich), obwohl Resistant durchaus mit Eigenständigkeit konsternieren. Interimistisch könnte "Ancient Future" noch nicht genügen, um Resistant auch außerhalb Los Angeles‘ Underground-Szene, in der man sich schon etablieren konnte, einen Namen zu verschaffen. Wer sich lieber selbst ein Urteil bilden will und von der Beschreibung der Musik angesprochen fühlt, kontaktiere doch Ralph Gorodetsky, SEVENTH GENERATION RECORDS, PO Box 5164 San Pedro, CA 90733.

PS.: Bekannt ist die Band offiziell unter dem Namen Resistant, aus der Websitetitulierung (www.)resistantculture.com entwickelte sich analog der Name Resistant Culture.



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