www.Crossover-agm.de REAPER: Victory V
von tk

REAPER: Victory V   (Eigenproduktion)

Warum verbringen vier erwachsene Männer ihren kostbaren Feierabend in einem modrigen, lichtlosen Kellerloch, statt sich um Frau und Kinder zu kümmern oder mit den Arbeitskollegen Skat zu spielen? Warum wenden sie Unsummen an Geld für Verstärker auf, statt zweimal pro Jahr nach Mallorca zu fliegen und warum verbringen sie ihre Wochenenden auch noch in stinkigen Spelunken oder heruntergekommenen Jugendzentren, statt das Auto zu waschen? Weil sie als leidenschaftliche Verehrer, fanatische Täter und beklagenswerte Opfer nun mal nicht anders können, denn ihre Obsession heißt Heavy Metal!
Kassels dienstälteste Metalband REAPER hat mal wieder zugeschlagen und lässt mit ihrer 2004er EP "Victory V" eine erstklassige, wenn auch kurzweilige Old-School-Power/Speedmetal-Granate auf die bangende Meute los. Haben mich in einem früheren Lebensstadium derartige Cover noch auf die Barrikaden gehen lassen, entlocken sie mir heute allenfalls ein schnippisches Lächeln (man schaue sich das Cover mal genau an ;-). Liest man dazu die Lyrics noch aufmerksam durch, so fällt auf, dass wir es bei den Jungs alles andere als mit beinharten Satanisten zu tun haben: "Pray for forgiveness, an awful of people dies, I do believe the writing on the wall". Der punkig angehauchte Power-/Speedmetal der Nordhessen weiß mit großartigen Detail verliebten Riffs und doppelstimmigen Gitarrenmelodien zu begeistern. Der Brüllgesang von Daniel Zimmermann passt hervorragend zu den überwiegend ruppigen Powermetal-Klumpen, die immer wieder von filigranen melodischen Gitarrensoli durchzogen werden. Mit "Flight Of The Nazgul" ist dem Vierer sogar ein kleines kompositorisches Meisterstück geglückt, denn was hier an Riffs verbraten wird, ist einfach göttlich. So macht Headbangen Spaß! Die in den Krachgarten-Studios entstandene Produktion ist für ein kleines Bandbudget recht amtlich ausgefallen, auch wenn man beim Drumsound noch hätte nachbessern können. Für Liebhaber des echten, urwüchsigen 80er Heavy Metal kann es daher nur heißen: Here comes the REAPER!
Kontakt: www.reaper.de, band@reaper.de

Tracklist:
1. Ex Oriente Lux
2. Praise Of The Morning Star
3. Nemesis
4. Napalm
5. Flight Of The Nazgul




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