www.Crossover-agm.de RAM: Forced Entry
von tk

RAM: Forced Entry   (Black Path Metal Recordings)

Gleich vier Definitionen bietet die schwedische Band RAM bezüglich des Bandnamens auf ihrer Homepage an. Dass es sich bei der 1999 in Göteborg gegründeten Formation aber weder um ein männliches Schaf noch um eine hydraulische Presse handelt, dürfte spätestens nach Einlegen dieses Silberlings klar sein. Allerdings spielt der Fünfer mitnichten den wohl vermuteten Göteborgsound, sondern klassischen 80er Heavy Metal mit starker DIO- und PRIEST-Schlagseite. Und das hört sich über weite Strecken des Albums verflixt genial an. Vor allem Vokalakrobat Oscar Carlquist darf als neuer Stern am Sängerhimmel gepriesen werden. Der Junge singt sich frenetisch wie kraftvoll durch die zehn Songs und beweist auch in extremen Höhen genug Standfestigkeit, so dass er sich einen Ehrenplatz neben Halford, Kramer und Ronnie himself redlich verdient hat. Aber auch die Rhythmusfraktion um Saitenboss Harry Granroth liefert erstklassige Arbeit ab und hat den Dreh raus, wie man schweißtreibendes, schnelles Riffing mit Passion und hohem Wiedererkennungswert kreiert, um sich das Gütesiegel "zeitlos gut" zu recht auf die Fahnen zu schreiben.
So glänzt man mit Rausschmeißern wie "Shadowman", "The Beast Within", dem schnellen Titeltrack "Forced Entry", bei dem Oscar geradezu über sich hinauswächst, dem stampfenden "Venom In My Veins" oder dem ohrwurmigen, mehrstimmig gesungenen "Machine Invaders". Ein fulminantes Groovemonster wie "Breaking Through" schüttelt man anno 2006 auch nicht einfach so aus dem Ärmel. Mit dem Killertrack "Infurirator" schießen die Schweden dann aber endgültig den Vogel ab. Wer auch immer federführend am Songwriting beteiligt war, muss eine göttliche Eingebung, einen Wink von oben oder ähnliches bekommen haben. Welcher Headbanger hier noch ruhig sitzen bleiben kann, dem ist einfach nicht mehr zu helfen. Beim abschließenden balladesken "Burning Scars" greift man automatisch zum Feuerzeug, die Augen geschlossen, mit gesenktem Haupte vor den Boxen kniend und genießt so den Abschluss eines Albums, das ohne wenn und aber zu den absoluten Knüllern dieses Jahres gehört. An der überragenden, druckvollen Produktion gibt es auch nichts auszusetzen. So schafft es eine weitere junge europäische Band, sich vom weichgespülten Happy Metal-Overkill zu lösen und sich auf die kantigen und erdigen Wurzeln zu besinnen. In diesem Sinne: the future will get RAMMED!
Kontakt: www.ram-metal.com, www.black-path.com

Tracklist:
1. Shadowman
2. Sudden Impact
3. The Beast Within
4. Venom In My Veins
5. Machine Invaders
6. Forced Entry
7. Sea Of Skulls
8. Breaking Through
9. Infurirator
10. Burning Scars



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