(Metal Blade Records)

Bereits der Opener der vorliegenden CD macht klar, wie sich Quiet Room musikalisch definieren: uhrwerkgleich tickendes Schlagzeug plus satte Gitarrenriffs angereichert mit eindringlicher Vokalartistik. Bemerkenswert sind die wohlüberlegten filigranen Keyboardeinsätze. Während beim Opener fragmentarische Pianoakkorde den Weg in freie Klangräume weisen, driftet Track 2 dank der Synthesizermelodie gar in orientalische Soundgefilde. Neben den ausgefeilten Arrangements verdient der Leadsänger Pete Jewell zumindest partielle Hochrufe für seine Gestaltung des Songs "Controlling Nation". Sich nicht festlegen lassen und Räume für kreatives Experimentieren bereitzustellen, dies scheint das Prinzip von The Quiet Room - übrigens eine gelungene Metapher in diesem Sinne - zu sein. Anders läßt sich der Einsatz erwarteter Metalklischees in trauter Gemeinsamkeit mit ganztönigen Skalen, blubbernden und zischenden Synthesizersounds plus polyrhythmischen Momenten schwerlich erklären. Durch dieses unkonventionelle Herangehen an musikalisches Material bereiten The Quiet Room einen fruchtbaren Boden, auf welchem akustische Wohlfühlergebnisse blühen können.
Die lyrischen Songkomponenten beschäftigen sich hauptsächlich mit dem Zustand des Vehikels Erde, welches, von hasserfüllten und selbstsüchtigen wie -gerechten Insassen blutigerhändeweise gesteuert, unter Umständen die nächste TÜV-Prüfung nicht mehr überlebt. Die Notwendigkeit eigenen Engagements und die Übernahme von Verantwortung legitimiert sich mit dem Hinweis "Face Your Judgement" durch die persönliche Bindung an den in bester jüdischer Thoratradition ungenannten Unnennbaren.

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