www.Crossover-agm.de PETUR PÓLSON: Koma
von ta

PETUR PÓLSON: Koma   (Eigenproduktion/Tutl)

Aaargh, eigentlich ist es eine Schweinerei, um dieses Album viele Worte zu machen. Deswegen versuche ich mich kurz zu fassen: Petur Polsón ist ein trauriger Mann unter den knapp 50.000 Bewohnern der Färöer Inseln, singt und spielt ein Instrument, das ich aufgrund fehlender Sprachkenntnis nicht nennen kann, schart ein paar Leute mit Gitarren, Schlagzeug und Bässen um sich, welche die musizierende Basis bilden für einen melancholischen, zumeist akustischen und enorm meditativen Sound. Spartanische Songgerüste gipfeln oft in emotionalen Ausbrüchen, die irgendwo zwischen Sigur Ros (man höre nur einmal das betörende "Eyma Sál"), Pink Floyd und Opeth auf ihrem akustischen "Damnation"-Album liegen. Tiefdunkle Melancholie wurde lange nicht mehr so schön umgesetzt wie im wunderbaren "Úr Dıpinum" oder in "Ekkó" oder im abschließenden "Koma". "Ekkó" gefällt auch aufgrund des Cellos, des wundervollen Frauengesangs, einem schwebenden Fretless-Bass und - voila - einer Mandoline. Toll auch die Elektrodrums und das Bratschensolo in "Synd" oder die Synthieflächen bzw. die Mundharmonika im dezent folkigen "Timburmenn". Solche Elemente erweitern die einfache Basis um ständige Höhepunkte, die vom warmen, weichen und tiefen Gesang Pólsons (der stets in seiner Landessprache singt) zusammengehalten werden. Überhaupt ist "Koma" voller warmer, weicher und tiefer Vibrationen, ein ruhiges, meditatives Hörerlebnis, bedrückend und befreiend zugleich. Da ist das aufwändige, sehr schön gestaltete Digipack, in dem dieses Album geliefert wird, nur der Gipfel eines kleinen Kunstwerks. Exorbitant.
Kontakt: www.peturpolson.com, www.tutl.com

Tracklist:
1. Jardaferd
2. Einsemi
3. Timburmenn
4. Fremmandur
5. Hválv
6. Ùr Dıpinum
7. Eyma Sál
8. Ekkó
9. Fráfero
10. Synd
11. Koma
 




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