(Tutl)

Die Isländer und auch die benachbarten Färöesen sind schräge Völkchen: Nach BJÖRK oder den schrägen Klangcollagen von SIGUR ROS, bei denen ich einfach passen musste, liegt nun eine CD vor mit keinerlei Zusatzinfos, und auch das Backcover fehlt: Ein Booklet mit durchgehend färöesischen Lyrics und einigen teils verzerrt unscharf und verfremdeten Fotos sowie die Musik selbst muss genügen. Doch auch hier schweben wieder große Fragezeichen über dem durchweg ruhigen, teils als World-Music, teils als New Jazz (?) zu bezeichnendem musikalischen Output. In der Band sind Eivor Pálsdóttir (Sang), Bui E. Dam (Gittar), Mikael Blak (Kontrabass) und Brandur Jacobsen (Trummur og ásláttur). Die Sängerin hat eine sehr helle liebliche Stimme, die auch gut zur Geltung kommt bei einem Teil des sanften Materials, teilweise haucht sie alleine ohne jegliche Instrumente die für uns so fremdartigen Worte ins Mikro. Diese Experimental-Musik, die man ggf. auch mit ursprünglicher ruhiger Folk-Musik vergleichen kann, hat durchaus einen gewissen Charme, wenn man sich mal eingehört hat. Bisweilen wird es aber so dermaßen langsam, der Kontrabass zupft mühsam und träge bewegt man sich und es wird so leise, dass man schon denkt, die CD sei zu Ende, doch halt - da kommen noch Töne. Bei Track 7 wird's dann abgefahren, in "I gotu ein dag" jammert zunächst ein älterer Mann eine Art Klagegesang dahin (ohne Musik), bevor die blonde Sängerin dann übernimmt, bei spartanischer Instrumentierung, bevor auch sie dann lange solo singt, ist vermutlich ein altes Traditional? Au weh, jetzt kommt noch der Männerchor von Reykjavik und singt im Hintergrund, das hört sich an wie eine Chorprobe. Im nachfolgenden Track wieder gähnende Langeweile, es passiert im Grunde fast nichts, die helle Stimme erklingt, über einigen wenigen Kontrabasszupfern. Dann wird noch experimentiert mit einigen Klangkollagen, bevor dann wieder die "Entdeckung der Langsamkeit" zelebriert wird. Das Ende der CD habe ich nicht mehr mitbekommen, ich bin friedlich eingeschlummert! (So dass ich Euch gar nicht mitteilen kann, dass auch leider keine Website dieser Formation vorliegt, was wiederum zum verschrobenen Bild dieser CD passt.) (Aber ich habe noch eine: www.eivor.net - Anm. rls)
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Tracklist: (diese Abschreibarbeit forderte einige Konzentration!)
Ástarstund
Randadu ròsur
Vakrasti dreymur
Áh, kundu á tidarhavi
Vásins ljod
Litla barnid
I gotu ein dag
Silvurkannan
Foroyar min modir
Jesuspapin
Some den glydne Sol fremmbryder
Giv Fred fremdeles

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