www.Crossover-agm.de OVERLOAD: ... Of Dreams And Nightmares
von ta

OVERLOAD: ... Of Dreams And Nightmares   (Eigenproduktion)

Übersetzt man Overload flippig mit "überladen", kommt am Ende vielleicht raus, was diese Band bis jetzt noch charakterisiert. "... Of Dreams And Nightmares" könnte nämlich besser sein, würde diese Band sich auf ein Genre konzentrieren, das sie vollends zu beherrschen in der Lage ist. Overload haben mit Zolti einen Rocksänger mit jugendlicher Stimme an Bord, der zudem noch 80s-Metalriffs en masse aus den sechs Saiten schlägt und ein paar gelungene Experimente, wie etwa in einer leicht psychedelischen Anfangssequenz in "Dream", feilbietet. Auch der Rest der Mannschaft, also Mato (bass), Patrick (keys) und Hägar (drums), offeriert keine spielerischen Tiefschläge (auch wenn der sterile "1-2-3-4-Uffta-Uffta-auf-alle-vollen-Zählzeiten"-Rhythmus in den ersten drei Songs hier ziemlich nervt), allerdings tendiert die Band dazu, ihre Musik mit nichtssagenden Dynamikschwenks, seltsamen Interludes, aufgesetzten Arrangements aus der Prog-Ecke und verwässernden Keyboards zu überfrachten, was Punktabzüge im Songwriting nach sich zieht. Schon "Personal Nightmare" und "Dream" am Anfang der einstündigen Platte könnten gute, spannende Songs sein, wenn sie auf den Punkt kommen würden, auf den alles hinzustrebt und damit erstmal um jeweils drei Minuten gekürzt werden würden. Wenn man dann, wie im Drei-Lied-Konzeptblock "Strangers Mind", versucht, mit etwas substanziellerer Harmoniearbeit zu überraschen ("The Gunslinger", mit üblem Power Metal-Refrain), oder sich gar an die Polyrhythmik heranwagt ("Death/Strangers Mind"), bietet man leider nicht durchgängig hohes Niveau, wodurch der Spannungsbogen ständig am Schwanken ist. Ein zusätzlicher Antagonismus projiziert sich in der Produktion, die sehr erdig und, besonders was den Drumsound angeht, naturbelassen und erdig klingt (der massive Chorus auf der unverzerrten Gitarre nervt nur ein wenig), was so den gewollten Charakter der Musik nicht unterstreicht. Etwas gewöhnungsbedürftig und unsicher klingen auch die weiblichen Backings, die noch mehr den Eindruck erwecken, als würde hier einfach eine Band mehr wollen, als sie bieten kann. Symptomatisch hierfür kann auch das Instrumental "... Of Dreams And Nightmares (Bad Trip)" angetestet werden, das definitiv ebenso zu lang wie zu dröge ist. Reduzieren sich Overload auf essenziellere Musikbestandteile, kommen bisweilen richtig gute Lieder bei heraus, wie etwa das epische Doppel "Ocean Of Tears"/"Time For A Change". Im Großen und Ganzen klingt "... Of Dreams ..." aber einfach überambitioniert. Overload befinden sich noch in einer Entwicklungsphase, was für eine debütierende Band auch legitim ist, haben hiermit allerdings schon einen Teil ihrer Munition partiell in den Wind geschossen. Bis zum nächsten Album hat die Band also noch Arbeit vor sich und muss ein paar Songwritinglücken schließen. Hier noch Kontaktadresse/Internetseite: OVERLOAD, C/O Schmid, P.O. Box 422, CH 6331 Hünenberg bzw. www.overload-rock.ch.

Tracklist:
1. Personal Nightmare
2. Dream
3. Broken Glass
4. Ocean Of Tears
5. Time For A Change
6. Out Of Time

Strangers Mind:
7. The Gunslinger
8. The Prisoner
9. Death/Strangers Mind

10. Walking Through The Desert
11. Waiting For The End
12. ... Of Dreams And Nightmares (Bad Trip)
 




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