www.Crossover-agm.de OSH: Red Universe
von ta

OSH: Red Universe   (Eigenproduktion)

The Universe Is Red.
Rot als Farbe meint die Liebe und das vor Leidenschaft kochende Blut ebenso wie den Kriegsgott Mars und damit Gewalt und vor Feinschaft kochendes Blut. Um uns über Krieg und Liebe, Konflikt und Harmonie klar zu werden oder zu sehen, dass eben nicht alle Dinge klar sind mit Diskrepanzen in allen Bereichen, gibt es mit "Red Universe" ein Album, das bei manchem mehr bewirken könnte als korrekte Worte eines (hoffentlich nicht nur) Medienkanzlers oder des Dalai Lama in der "Bild"-Zeitung. Trivial? Klischeebeladen? Mitnichten. Osh sind die asig-intellektuellen von nebenan und definitiv keine Kost vom Fließband. Das äußert sich in wohldurchdachten und doch direkten, pazifistischen (in einem Sinne, der einem nicht gleich einen trendartigen, regulären Pazifismus aufgrund dubioser Friedenskämpfer mit egozentrischen Anbiederungsversuchen unsympatisch macht), augenzwinkernden, ironischen, traurigen, hoffnungsvollen, nachdenklichen, wütenden, aggressiven ("Wilderness" wäre in Amerika zensiert worden) Texten ebenso wie in der bandeigenen metallischen Interpretation des Lebens, die von Grindcore Marke Napalm Death (Feeling) meets Soulfly (Rhythmik) wie in "Schreispiegel" oder "And Always The Deep Red Sea" (mit intelligenter tonaler Geschlechtsmodifizierung durch den Bass am Ende), verkeiftem Riffmetal mit vertrackten Nuancen, etwa in "I.C.I." und "Hideaway", Geholze mit Epos-Charakter ("Worldsaw"- mit einem vollkommen obskuren dritten Teil, "Threshold To An Embrace") reicht, dies alles gerne untermalt und bereichert mit professionellen Percussions. Nach dem Hinweis, dass beim Produzieren von "Red Universe" keine Drogen im Spiel waren, darf man sogar das "Mantra" gut finden. Richtig gut. Was bei der interessanten Stilistik den Weg zur Massenkompatibilität verwehrt, ist jedoch zum einen immer noch die klare Metal-Orientierung der Instrumentierung, das Geschreie von Stephan Ohlsen, der sich selten eine klare Stimme erlaubt wie steckenweise in "Wilderness" und die Tatsache, dass die Band nicht melodieorientiert genug arbeitet. Ernstzunehmende Soli etwa gibt es gar keine und das melodischste Riff findet sich in der superben Coverversion von "No Limit", bei der ich wiederum den Originalinterpreten nicht aus meinen Gehirnwindungen befreien und sichtbar machen konnte. (Ist auch besser so - der aus Jugendtagen 2Unlimited-geplagte rls) Dennoch ist "Red Universe" mit Sicherheit, auch produktionstechnisch, genau das geworden, was die Band wollte. Osh sind weder politisch noch musikalisch ganz korrekt ... und das ist auch verdammt gut so! The universe is red.
Kontakt: www.osh-metal.de bzw. nach der mittlerweile erfolgten Bandauflösung zur Nachfolgeband www.RotesUniversum.de

Tracklist:
1. I.C.I.
2. Hideaway
3. Schreispiegel
4. Crisis
5. Worldsaw
6. For Me
7. Less Beloved Daughter
8. Mantra
9. Wilderness
10. And Always The Deep Red Sea
11. Helsingör
12. Threshold To An Embrace
13. No Limit
 




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