www.Crossover-agm.de ORATORIO: Redemption
von tk

ORATORIO: Redemption   (Rivel Records)

Lange Zeit war es still um die finnischen Metaller ORATORIO, immerhin vergingen mehr als dreieinhalb Jahre, bevor man dem superben Erstling "The Reality Of Existence" den Nachfolger "Redemption" hinterherschob. Nach einigen Besetzungs-wechseln ist man inzwischen zu einem Trio geschrumpft, wobei Sänger Joel Hekkala zusätzlich den Part des zweiten Gitarristen übernommen hat. Die Band hat ihren Sound gegenüber der klassisch geprägten Vergangenheit deutlich modifiziert, zum Bedauern des Rezensenten eher in einer modernen statt klassischen Ausrichtung. Dennoch bleibt man in punkto Songideen und griffigen Melodien seiner Linie treu und verknüpft in bewährter Form breit angelegte, überwiegend im Midtempo-Bereich liegende Rhythmusarbeit mit exzellenten Riffideen, intelligent platzierten Frickeleien und dem typisch finnischen Flair, das die Band seit ihren Anfangstagen auszeichnet.
"Cold State" bildet einen Auftakt nach Maß, mit tief gestimmten wie fetten Rhythmusgitarren, bluesig angehauchten Zwischentönen und atmosphärischen Parts, die für die nötige Abwechselung sorgen. Selbst vor dem Einsatz eines Cellos schreckt die Band nicht zurück und beweist mehr Experimentierfreude denn je. Der powermetallische Track "Raw" erinnert dann wieder an das Debüt und kann vor allem mit ultrafetten Riffwänden, frickeligen Leadgitarren sowie mit einem mitgröhltauglichen Chorus aufwarten. Joel Hekkala setzt seine klare druckvolle Stimme songdienlich ein, wobei er im Vergleich zu früher etwas Aggressivität vermissen lässt. Das hardrockig anmutende "Inner Weakness" kann vor allem mit seiner vielseitigen Instrumentierung und Tempovariationen Pluspunkte sammeln. Lediglich die vor sich hin plätschernde Halbballade "Come Into My Heart" hätte man sich schenken können und stattdessen einen weiteren Kracher wie den Schlusstrack "Wicked" einbauen sollen. ORATORIO sind mit ihrem Sound auf der Höhe der Zeit, können in allen Belangen mit der namhaften Konkurrenz aus dem eigenen Land mithalten, bewahren sich aber angesichts ihrer originellen Songideen eine eigene Identität, so dass hier Schubladendenken fehl am Platze ist. Das Album ist druckvoll und ausgewogen produziert, wie man es aus Skandinavien gewohnt ist. Für das unverwässerte christliche Bekenntnis der Band, welches sich in den cleveren Texten widerspiegelt, gibt es einen weiteren Pluspunkt. Wer ESSENCE OF SORROW, RANDOM EYES, SENTENCED und ähnlich gelagerten Finnenmetal in sein Herz geschlossen hat, wird auch an diesem Werk ORATORIOs seine helle Freude haben.
Bandkontakt: www.oratoriometal.com, www.myspace.com/risingoratorio
Labelkontakt: www.rivelrecords.com

Tracklist:
1. Cold State
2. Burning
3. Raw
4. Inner Weakness
5. Secrets
6. Passing By
7. Whispers In The Night
8. Brothers
9. Come Into My Heart
10. Faceless
11. Wicked




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