www.Crossover-agm.de NEODRONE: Extended Horizon
von ta

NEODRONE: Extended Horizon   (Mambus Records)

Neodrone aus Schweden, das ist maßgeblich Magnus Tak, der alle Songs geschrieben, produziert und eingespielt hat. Hinzu kommt Johanna E. Martell, eine klassisch ausgebildete Sängerin, die den größeren Teil der zu hörenden Songs mit ihrem hörenswerten Organ veredelt hat. Sie singt weich und hoch, nicht opernhaft, sondern eher poppig und unklassisch - von zwei Ausnahmen abgesehen: Die Adaption der Arie "Lascia Ch'io Pianga" aus Händels "Rinaldo" ist sehr gut gelungen, klingt ausdrucksstark und ausgereift; die Adaption der berühmten Koloraturen aus Mozarts Arie der Königin der Nacht aus der "Zauberflöte" stinkt dagegen völlig ab: Die Themenwiederholung wirkt bieder, wenn die klassische Dynamik rausfällt, und die permanenten Dancefloorbeats wirken wie eine Parodie. Ja, Neodrone machen keine Klassik, sondern spielen einen Mix aus Ambient, Elektronik und Dancefloor. Die erste Hälfte des Albums ist hierbei die Ambient-lastige, langsamere. Besonders stechen der atmosphärische Opener "Solar Storm" und das gleich darauf folgende, melancholische "Chasing Shadows" hervor. In der zweiten Hälfte überwiegen die 90s-Dance-Beats, gipfelnd in der genannten Mozart-Adaption. Welche Hälfte wem besser gefällt, ist Geschmackssache, mir persönlich ist die zweite, vom Gesang an manchen Stellen abgesehen, zu bieder, diese Synthiesounds sind inzwischen nur noch Phrase, aber eben leider die Hauptsache, wenn die trübsinnig-sanfte Stimmung, die man aus der ersten Hälfte kennt, wegfällt. Aber ich bin auch alles andere als ein Experte auf diesem Gebiet.
Alles in allem, der ersten Hälfte wegen, ein hörenswertes Album, das Fans aus den genannten Lagern empfohlen sei.
Kontakt: www.neodrone.com

Tracklist:
1. Solar Storm
2. Chasing Shadows
3. Extended Horizon
4. Aurora Borealis
5. Lascia Ch'io Pianga
6. Used To Be
7. I'll Find You
8. Vengeance Aria
9. Enjoy The Ride
10. What They Want



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