(Cold Dimensions)

Obwohl Nefarious aus dem ungarischen Szombathely seit 2000 existieren, bequemen sie sich erst im Jahr 2012 und nach zwei Kleinveröffentlichungen (einer EP und einer Split) zu ihrem Full-Length-Debüt. Und "The Universal Wrath" überzeugt dann auch gleich bei den ersten zwei Hördurchläufen durch seine 40minütige Kompromisslosigkeit: Rauer Black Metal, schön schnell meistens, sehr grobschlächtig produziert, mit grimmig-monotonem Gekeife. Und atmosphärisch ist das Ganze ebenfalls ansprechend monoton durch die allgegenwärtigen Keyboardflächen.
Bei den nächsten zwei Hördurchläufen ärgert man sich etwas: Ein wenig mehr Gitarre wäre schon drin gewesen! Die Riffs sind öfter Stangenware und einen richtig axtdominierten Song gibt es nur in Ansätzen in Form des mit überraschenden Breaks ausstaffierten "Become Nothing".
Bei den folgenden zwei Hördurchläufen, nach denen ich nun diese Rezension schreibe, hat sich die Kritik wieder nivelliert: Es ist unfair, von einer Band dominierendere Gitarren zu erwarten, die sie der musikalischen Anlage nach nicht vorsieht. "The Universal Wrath" ist als das Album, das es sein will, richtig gut: Obwohl die Musik keyboarddominiert ist, ist sie durch die Produktion, den hasserfüllten Gesang, das hohe Grundtempo und die immer gleichen Flächensounds des besagten Keyboards kalt und roh. Also keinen Pomp wie bei Dimmu Borgir oder irgendwelches Sinfonic-Geklimper erwarten! "The Universal Wrath" hat eine gotisch-dunkle, unheilvolle Atmosphäre, die ein wenig an alte Lunar Aurora, Abigor und alte Emperor erinnert, aber viel weniger umständlich und akademisch als bei den beiden letztgenannten rüberkommt.
Anspieltipps: der kompakte Titeltrack "The Universal Wrath" und der pechfinstere Achtminüter "A Mountain Of Crosses".
Kontakt: www.myspace.com/nefarioushungary, http://cold-dimensions.de/

Tracklist:
1. The Chosen Ones
2. The Universal Wrath
3. False Words Of The Prophets
4. In The Hell Of Eternal Depths
5. Become Nothing
6. A Mountain Of Crosses
7. King Of Slaves
 

© by CrossOver