(Lawine)

Im Allgemeinen bin ich ja ein ausgesprochener Gegner der Klassik-goes-Pop-Bewegung. In so fern bin ich auch bei vorliegender Scheibe hin- und hergerissen. Klar ist: mit Mozart kann man nicht all zu viel verkehrt machen. Seine Musik lebt von der Unangestrengtheit. Diese gelang es Mastermind Wolfgang Staribacher, einzufangen und sich so in unbekümmerter Respektlosigkeit dem Original zu nähern. Störend dabei ist das Verharren in Metrum und Harmonik, wenn doch schon der Sound und die Instrumentierung geändert wurde. Da wäre etwas mehr Entschlossenheit wünschenswert gewesen. Auch die Arrangements überzeugen mich nicht vollständig. Stimmig für jedes Stück - ja. Aber vom Gesamtkonzept der Band her ist es einfach zu wenig, was in den Stücken passiert. Da wird eher kammermusikalisch zur Sache gegangen als mit ganzer Breitseite. Und so ist ein Stück Mozartinterpretation entstanden, die sich an diejenigen wendet, die sowieso schon satt sind, die in ihrer Langeweile einen neuen Kick brauchen - stilvoll und distanziert jedoch - oder gleich faschingstrubelausgelassen. Keine Übertragung von Mozarts Musik in die Hörgewohnheiten neuer Zielgruppen, sondern Rekonstruktion auf stilistisch hohem Niveau mit doppeltem Boden und Extrafangnetz. Klassen besser als der Klassikpopverschnitt allemal - ein Meilenstein jedoch nicht. So leicht, wie es uns der Mozart zu machen scheint, ist es denn doch nicht ...
Kontakt: www.mozartband.com, www.blankomusik.de

Tracklist:
1 Vanne
2 Dalla Prima
3 Vorrei
4 Chiedi Tu Chiedi
5 Cheep
6 Ciel Crudel
7 Trio
8 In Orribil Burrasca
9 Por Si Dio
10 Salzburger

© by CrossOver