www.Crossover-agm.de MORIBUND OBLIVION: K.I.N. (Killer Is Nowhere)
von ta

MORIBUND OBLIVION: K.I.N. (Killer Is Nowhere)   (Block Action Music)

Moribund Oblivion aus Istanbul spielen Black Metal. Wer jetzt auf eine Mischung aus Gorgoroth und Yavuz Bingöl spekuliert, wird aber enttäuscht. Moribund Oblivion zeigen sich angepasst an die musikalischen Standards der Black Metal-EU und klingen nach Melo-Black-Metal aus Skandinavien, namentlich Schweden. Aufgepeppt wird die melodiöse und zwischen Midtempo und mittelschnellem Blastbeat schwankende Mixtur mit hintergründigen Keyboardflächen aus der Gruselecke sowie relativ vorhersehbaren Überraschungen wie etwas Klargesang (u.a. "Come Back"), Death-Metal-Einsprengseln ("Your Life Is Gone") und Clean-Passagen ("Blind Guide", "Geriye Don"). Das alles ist keineswegs schlecht gemacht, es wird abwechslungsreich und engagiert dargeboten, aber es ist leider auch schrecklich gewöhnlich. "K.I.N." zieht nichts so richtig durch, will es allen recht machen und tut am Ende keinem weh, stellt aber auch nicht richtig zufrieden.
Höre etwa "Never Forgot": Ein Einstieg wie alte Darkthrone, der schon nach wenigen Sekunden durch ein Heavy-Metal-Break zerstört wird, gefolgt von einer an sich schönen, epischen Strophe, um dann in Black-/Gothic-Gewässer abzutauchen. Ziemliches Kuddelmuddel, weder gut noch schlecht, vor allem ist es von allem insgesamt zuviel und darum am Ende von jedem Einzelnen zu wenig. Die besten Momente haben Moribund Oblivion in den epischen Passagen wie am Ende des generell recht brauchbaren Rauswerfers "Geriye Don", wo sie tatsächlich etwas an die überragenden Rumänen von Negura Bunget erinnern - ohne freilich auch nur ansatzweise die Weite und Schönheit von deren 2006er Output "Om" zu erreichen.
Die Produktion von "K.I.N." ist klar, aber synthetisch, besonders der Schlagzeugsound ist unnatürlich. Die englischen Texte holpern etwas unbeholfen daher, sparen sich aber weitestgehend das Bösebösegekäse vieler Kollegen und haben u.a. Vertrauen, Sehnsucht und Sinnsuche zum Thema. Immerhin.
Alles in allem ein Album, das mich gerade wegen seiner Konsensfähigkeit auf Dauer langweilt, spielerisches Können und Engagement hin oder her. Die trve-Fraktion darf einen großen Bogen machen, Freunde des melodiösen Black Metals könnten aber durchaus Gefallen an "K.I.N." finden.
Kontakt: www.moribundoblivion.net, www.blockactionmusic.de

Tracklist:
1. Intro
2. God Send
3. You Are Not Contented
4. Come Back
5. Your Life Is Gone
6. Blind Guide
7. Never Forgot
8. I Will Burn
9. Did Your Soul Tell Lies To You?
10. Geriye Don
11. Outro



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