(Eigenproduktion)

Die aus Russland stammenden Missionare der Stille sind Ivan Rozmainskiy an den Tasten und mit Flöte, Sergey Laskin mit Gitarre, Bass und Programmierkenntnissen plus Headhammer an den Drums (welche allerdings rein quantitativ keine Rolle spielen). Letztere Person ist rein virtuell - nämlich ein Sampler als dritte eigenständig kreative Kraft. So sieht es zumindest der Keyboarder Ivan und der muss es ja wissen, schließlich ist die Band das Ergebnis seines Tuns. Auf der dazugehörigen Website erfahren wir, dass es vor allem der Kampf gegen die ihn in regelmäßigen Abständen heimsuchenden "Schatten" ist, aus dem er sein schöpferisches Potential zieht. Diese dunklen Momente, aus Wirrnissen des Lebens heraus oder/und durch übermäßigen Wodkagenuss im Zustand völliger Einsamkeit und Depression aufgezogen, bilden den Ausgangspunkt für kathartische Ausbrüche, in denen Einrichtungsgegenstände zerlegt, Erinnerungsstücke zerstört und eben auch Ideen geboren werden. Also eine Art Offenlegung therapeutischen Tuns mit musikalischen Mitteln. Wie hört sich das nun an? So, dass es den Gothicfreund entzückt und alle anderen aus unerfindlichen Gründen auch in seinen Bann zieht. Gothic mit einem hohen elektronischen Anteil nennt Ivan das Ergebnis selber und wir schließen uns dieser Einschätzung an. Ein wesentlicher Punkt für mein Interesse an diesen schier endlosen Werken (die acht Tracks bringen es auf gut 62 Minuten ...) ist die Atmosphäre der Fremdheit, die alle Stücke durchzieht. Selbst der Einsatz einer Blockflöte in der Düsternis bringt mich nicht zum Schmunzeln. Eine CD, die man sich nicht an einem grauen Herbsttag in völliger Einsamkeit mit einer Flasche Wodka antun sollte. Außer, man will unter Schmerzen musikalische Ideen gebären. Wie Ivan (siehe oben ...)
Kontakt: www.missionaries.nm.ru

Tracklist:
1. Resurrection in June I
2. Burning Rome/Fatum I
3. La Piovra
4. Going Through The Night
5. Breath Of Darkness/Fatum II
6. Suicide/Fatum III
7. Heavens In The Motions
8. Resurrection In June II
 

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