(Freakline Publishing/Vegiton Musikverlag/Twah!)

Country, soso. Sach ma, Roland, Dir ist wohl bei Deinem letzten Besuch meine umfangreiche Karl May-Sammlung ins Auge gestochen, dass Du mich derart beglückst? (Allenfalls unterbewußt ... - Anm. rls) Okay, ich gebs ja zu: Da ich schon als Kleinkind dem Western-Mythos verfallen bin, blieben auch Kontakte mit dem genreüblichen Musikstil nicht aus. Cowboyhuttragende Winchesterfanatiker mögen mich bitte trotzdem nicht als Hauptattraktion fürs nächste Rodeoreiten einschreiben, nur weil ich erstens die Band nicht kenne und zweitens nicht über so wahnsinnig viele Hintergrundinformationen dieses Musikstils verfüge. Die erste Überraschung kommt übrigens gleich mit dem Opener "Sunrise" auf mich zu: Ein schwerfälliges Groove-Monster, das wahrscheinlich mehr mit Stoner Rock als mit Country zu tun hat. Hut ab, sozusagen ... "Singing Elvis" zeigt titelmäßig schon an, dass der Rock'n Roll hier nicht zu kurz kommt und das klingt zusammen mit den Westerneinflüssen echt gut. Einen kleinen Dämpfer erhält der bis jetzt gute Eindruck durch die Ballade "Rivertown". Eine Mischung aus Tom Astor und Truckstop mag ja die Fans ansprechen, mich allerdings kaum bis gar nicht. Mit Titeln wie "Ride Again", "The Red Rocks Of Spain" oder "Highwater" hat man ähnliches, mich nicht überzeugendes Material am Start. Außerdem stand ich schon immer mehr auf Seiten der Indianer als auf der der Cowboys. Doch The Men They Couldn't Hang haben auch noch einige Treffer zu verzeichnen, wie z.B. das supereingängige "Silver Gun" (Winnetou-Fans wissen Bescheid!). "Cowlin Bay" versprüht eine solche Atmosphäre, dass ich nur die Augen schließen muss, um mich voll ausstaffiert am Lagerfeuer sitzen zu sehen, während ich blähende Bohnensuppe in mich hineinlöffle. Die Textzeile "Blow Wind Blow ..." kann doch unmöglich darauf abzielen, oder? Mit "I Loved The Summer Of Hate" könne The Men They Couldn't Hang noch einen feinen Rocker auf der Habenseite verbuchen, abwechslungsreicher kann eine Countryscheibe wahrscheinlich gar nicht ausfallen. Auch wenn ich jetzt nicht gleich losgehe und mir Hut und Cowboystiefel kaufe, sitze ich doch zumindest schmunzelnd vor meiner Anlage und fühle mich gut unterhalten. Und so soll es doch sein. Wer Interesse an der Musik bzw. der Band hat, kann sich an folgenden Kontakt wenden, ich werfe zum Ausgleich erst mal Testaments "The Legacy" in den CD-Schacht. I'm A Lonesome Cowboy ...
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Tracklist:
01. Sunrise
02. Singing Elvis
03. Rivertown
04. Silver Gun
05. The Red Rocks Of Spain
06. Ride Again
07. The Hill
08. Cowlin Bay
09. Highwater
10. I Loved The Summer Of Hate
11. 10 Grand

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