MANNTIS: Sleep In Your Grave von mst (Century Media)
Mit Manntis reiht sich eine weitere Band in die Legion der Metalcore-Vertreter ein, so dass es nicht einfach sein wird, hier einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Das ist ja aber wohl bei jedem Trend so und als gewissenhafter Rezensent geht man natürlich total unvoreingenommen an diese Scheibe heran (was mir schon durch diese Einleitung nicht gelungen ist, aber das weiß ja keiner). Egal, jedenfalls hat sich die Auseinandersetzung mit "Sleep In Your Grave" gelohnt, denn Manntis gefallen mir sehr gut und fungieren bei mir momentan so etwa als die Ehrenretter des Metalcore. So richtig erklären kann ich es zwar nicht, denn die Zutaten dieses musikalischen Blumensträußchens sind auch nicht wirklich anders, aber es funktioniert halt. Die Musik kommt wie ein dreckiger Bastard aus Hardcore und Thrash/Death Metal und geht voll auf die Zwölf. Normalerweise bin ich auch durchaus für Abwechslung, aber hier wirkt das abschließende ruhige "The End Where It Begins" eher störend und deplaziert. Mir gefällt diese Rohheit und Kompromisslosigkeit, die dem Hörer die Ohren bluten lassen und er hat auch noch Spaß dabei. Fast alle Lieder bewegen sich zwischen zwei und drei Minuten Spielzeit und sind Eruptionen purer, in Musik verpackter Aggression. Für die Doppeldeuter: Nein, man wird nicht mordlüstern beim Zuhören, sondern man lässt angestauten Frust einfach schon beim Hören (und Growlen) heraus. Bei Konzerten allerdings sollte man manche Vorgehensweise vielleicht noch mal überdenken (ich finde eine "Wall Of Death" schon vom Namen her kritisierbar).
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