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von ta

MAMBO KURT: Spiel, Heimorgel, Spiel   (Armageddon Music)

Oh shit. Ich habe gerade mal probemäßig ins Röhrchen geblasen und das Ergebnis - 0,0 Promille - ist im speziellen Fall Mambo Kurt leider gleichbedeutend mit einem Verriss. Heimorgel sowie billigen Drumcomputer ausgepackt und eine schiefe Pseudokaraoke geliefert zu Klassikern der Popularmusikgeschichte - das Mambo Kurt-Generalrezept schmeckt mir auch im siebten Aufguss noch nicht. Billy Talents "Red Flag" ist schon so übel, dass ich unwillkürlich aufspringe, die CD dem Schacht zu entreißen, aber aufgrund krampfartiger Zuckungen die Eject-Taste nicht auf Anhieb finde. Was aus der RATM-Groove-Granate "Killing In The Name Of" gemacht wird, geht auf keine Kuhhaut und "Ein Kompliment" der Stiller-Sportsfreunde ist noch schlechter gesungen als das Original. Am übelsten wird das Album aber, wenn die Verhohnepiepelung so plakativ ist, dass sie auch jeder Besuffki, der gerade mit heruntergelassener Hose und baumelndem Schwanz zum dritten Mal in den Schlamm fällt (und für den ist diese CD da), versteht - im Falle von Tina Turners "Private Dancer" als Uptempoversion etwa oder wenn die "Caravan Of Love" der Housemartins verzerrt gequäkt wird. Hörbar dagegen ist dieses Album ausschließlich in den seltenen Momenten, in denen vom Originalflair des gecoverten Songs etwas übrig bleibt: Dr. Albans "Sing Hallelujah" ist schon im Original so scheiße, dass auch Mambo Kurt es nicht schlechter hinbekommt. Im Gegenzug übersteht Rammsteins "Ohne Dich" in winzigen Bruchteilen sogar den Mambo-Fleischwolf, was in diesem Fall ausdrücklich für das Original sprechen soll. Slayers "South Of Heaven" hat irgendwie - wohl ebenfalls durch das Original bedingt - auch was Bedrohliches, außerdem ist das Ersetzen von Arayas Geshoute mit dem schiefen Mambo-Denglisch tatsächlich ein klein wenig witzig. Beim ersten Hören kurz gelacht habe ich auch, als die olle Grunge-Kamelle "Smells Like Teen Spirit" im Samba-Gewand daherkam. Am Ende des Tages ist das alles aber einfach nur Trash und fast immer dämlich statt lustig. Das gehört ins hinterste Zelt irgendeines Festivals (Stilrichtung egal), nachts um 4, wenn ohnehin nur noch die da sind, die gut und schlecht, Mambo und Mamba, Jever und Berliner Pilsner nicht unterscheiden können. Auf CD gepresst bleibt es Rohstoffverschwendung.
Kontakt: www.mambo-kurt.de

Tracklist:
1. Spiel Heimorgel Spiel
2. Red Flag
3. Last Nite
4. Killing In The Name Of
5. Smells Like Teen Spirit
6. Private Dancer
7. Ein Kompliment
8. Dancing Queen
9. Sing Hallelujah
10. God Save The Queen
11. South Of Heaven
12. Ohne Dich
13. Caravan Of Love



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