www.Crossover-agm.de
MAKREL: Wonderland
von CSB

MAKREL: Wonderland   (Tutl)

Es geschieht nicht oft, dass sich Scheibchen von den extrem dünn besiedelten Faröer Inseln in unsere Gefilde verlaufen, aber wenn, dann kann man schon ziemlich sicher sein, etwas absolut Einzigartiges zu Gehör zu bekommen. Makrel bilden da ganz bestimmt keine Ausnahme, sondern machen es dem Rezensenten stattdessen enorm schwer, den Sound von "Wonderland" adäquat in Worte zu fassen. Am ehesten könnte man das Ganze als Modernrock mit ziemlich dunkler Schlagseite verstehen. Vielleicht klängen My Dying Bride so ähnlich, wenn sie sich entscheiden würden, künftig einen auf Alternativrock zu machen ...
Alle 12 Tracks auf "Wonderland" durchzieht eine dezente Düsternis, ohne dabei in irgendeiner Weise in Gothic-Kitsch zu verfallen - sie wirken zum Teil hochgradig experimentell und gehen einem gleichzeitig merkwürdig leicht ins Ohr, da die Melodien stellenweise regelrecht poppig daher kommen. Platt wird es deswegen aber noch lange nicht, dafür sorgt schon allein Hauptkomponist und Gitarrist Rasmus Rasmussen, der seinen Songs mit seinem warmen Spiel und vielen zum Teil ziemlich abgefahrenen Kabinettstückchen einen ganz individuellen Charakter verleiht.
Nur mit Sänger Àri Rouch habe ich so meine Probleme, zwar passt sein gewöhnungsbedürftiger Wechsel aus Falsett-, Klage- und Kreischgesang gut zum Material, doch irgendwie wirkt der Gute ein wenig schaumgebremst, kommt einfach nicht richtig aus sich heraus. Es wäre wohl in diesem Zusammenhang ziemlich interessant, die Faröer mal livehaftig zu erleben, aber dafür wird es wohl noch etwas an Popularität bedürfen, bevor die Insulaner in unseren Breiten aufkreuzen. Ob "Wonderland" dazu beitragen kann, bleibt abzuwarten, denn obgleich Makrel mit dem hitverdächtigen Titelsong "Wonderland", dem ziemlich abgefahrenen Grower "Walking Away" oder der düsteren Walze "Opening" einige richtig starke Songs verbrochen haben, ist die Platte für eine breitere Öffentlichkeit wohl ganz einfach zu eigenwillig. Exoten sollten aber mal ein Ohr riskieren!
Bandkontakt: www.makrel.net
Labelkontakt: www.tutl.com

Tracklist:
1. Wonderland
2. Walking Away
3. Flashback Humour
4. Mítt Ljós
5. Time Is Now
6. Recovering
7. Imitations
8. Drowning
9. Opening
10. Crime
11. Truth Test
12. Differences



www.Crossover-agm.de
© by CrossOver