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THE MAGGOTS: This Condition Is Incurable
von mst

THE MAGGOTS: This Condition Is Incurable

Zwölf Songs in zweiunddreißig Minuten. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir es hier mit ausgefeiltem Progressiv-Metal zu tun haben, ist eher gering. Garagen-Rock ist hier das Zauberwort und The Maggots frönen dieser Leidenschaft ohne Kompromisse. Mal etwas punkiger wie bei „Boy From Nowhere“, mal poppig-melodisch wie bei „Leave Me Alone“, aber immer rockig und innerhalb der selbstgesteckten Genre-Grenzen. Die Musik des schwedischen Trios kann man nicht wirklich als „hart“ bezeichnen. Zwar ist die Gitarre logischerweise das prägende Instrument, aber das Ganze lebt doch eindeutig vom Spirit der 60er und 70er Jahre. Ab und an schimmern aufgrund der rotzigen Stimme von Mans P. Mansson auch mal die Sex Pistols durch und der coole Anfang vom Opener „It Is Time“ hätte auch zu Motörhead gepasst. Dem gegenüber stehen Tracks wie „Bring Me Down“ oder „Chicken Race With Satan“, die auch auf jedem „Eis am Stiel“-Sampler neben dem berühmt-berüchtigten „Lollipop“ hätten stehen können. Soweit, so rockig. Bei junggebliebenen Endvierzigern könnte diese CD ganze Wagenladungen an Nostalgieschüben auslösen. Teens und Twens wiederum können sich anhören, bei welcher Musikrichtung sich so manch angesagte Band Einflüsse geholt hat und zu welchen Tönen die „ältere Generation“ gegen das System rebelliert hat. The Maggots spielen nicht wirklich meine Musik, aber zumindest klingt das hier absolut authentisch und mit „The Maggot Man“ hat man sogar einen kleinen Hit am Start. Unangenehm fallen mir dagegen die noisigen Gitarren-Orgien, z.B. beim Flaming Groovies-Cover „Heading For The Texas Border“ und bei „Uh! Uh! – The Bigger, The Better“ auf. Das ist mir eindeutig zu nervig und es kostet Willenskraft, die CD weiterlaufen zu lassen. Aber auch das gehört zu diesem Garagen-Punk und konnte bei mir noch nie so richtig Begeisterung auslösen. Ist aber egal, die Zielgruppe weiß eh schon Bescheid und alle anderen haben wahrscheinlich schon nach zwei Sätzen aufgehört dieses Review zu lesen. Verantwortlich für diese Veröffentlichung sind Bad Afro Records, die auch noch weitere Genre-Perlen in ihrem Repertoire haben. Am besten checkt mal die Website www.badafro.dk an oder mailt an badafro@badafro.dk. Ein Schmunzeln kann ich mir zwar beim besten Willen schon aus nostalgischen Gründen nicht verkneifen, aber ich muss zugeben, dass die CD mit jedem Durchlauf interessanter klingt. Testet „This Condition Is Incurable“ an und feiert eine Revival-Party (wahlweise 60er oder 70er) die sich gewaschen hat!



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