(Courage Label)

Mit den Zeilen "Ich sag's mit einem Lied: ein klingendes Gedicht, mein Licht, mein Gesicht" beginnt das Debütalbum des Liedermachers Leistner. Sparsam instrumentiert, teils nur pianobegleiteter Gesang, zielen die Worte des gebürtigen Sachsen und studierten Religionspädagogen auf das offene Ohr des Zuhörers. Bereits seit 2005 mit dem gleichnamigen Programm unterwegs, hat es der Produzentendreier Wolfgang Zerbin, Michael Kusterer-Trenkle und Klaus-André Eickhoff geschafft, die Intimität der Songs in klar strukturierten Soundgewändern einzufangen. Textlich sind es die großen Bilder, die Leistner bemüht. Zuweilen etwas zu überzeichnet, um alltagstaugliche Erzählung zu sein, wird doch der Drang zur mehrbödigen Lyrik in fast allen Songs deutlich. Daneben gibt es die berühmten Lieder über die "kleinen Dinge des Lebens", so z.B. das Lied übers Warten, der Song über "Mein letztes Hemd" oder in "Was ich denke" über das Innehalten im Denken. Wünschen würde ich mir eine noch konsequentere Arbeit mit der Stimme, die gelegentlich zu eintönig daherkommt. Möglicherweise ist dies aber auch ein Bestandteil des Konzepts von Leistner, der singende Mensch von nebenan zu sein. Beachtenswert diejenigen Songs, die sich mit dem persönlichen Glauben des Liedermachers auseinandersetzen. Fragend, tastend, suchend - und dies so sanft wie beharrlich. Stark "Ich glaube", hörenswert "Fragen". Zwischen der erstaunten Ernsthaftigkeit und besungener Banalität schafft es Jonathan Leistner, eine große Palette menschlicher Perspektiven in seine Lieder aufzunehmen. Trotz aller Kritikpunkte ein vielversprechendes Debüt.
Kontakt: www.jonathanleistner.de

Tracklist:
1. Ich sag's mit einem Lied
2. Sturm, sei still
3. Manchmal
4. Warten
5. Ich glaube
6. Lass mich nicht fallen
7. Kind in mir
8. Mein letztes Hemd
9. Liebe
10. Fragen
11. Neuanfang
12. Was ich denke
13. Meine Seele
 

© by CrossOver