(Eigenproduktion)

Unter der Rubrik "Easy Listening Singer/Songwriter" firmierend, ist die vorliegende Scheibe genau dort eingeordnet, wo sie hingehört. Unaufgeregt, ungekünstelt, aber auch ohne erkennbaren Kunstbezug. Frau Lau ist die schlichte Sängerin von nebenan, die man gern zum Gitarrenintermezzo einlädt. Als jüngstes Kind einer chinesisch-amerikanischen Westcoast-Familie kam sie zur Musik über ihr soziales Engagement. Eine Songwriter-Biografie, die ich schon längst vergangen wähnte. Protest allerdings der leisen, feminisierten Sorte - umgesetzt in Songstrukturen, die an Praise-Musik erinnern. Spannend ist zu hören, wie Produzentin Lau (ja, hier ist alles noch in einer Hand) zuweilen in kreativer Laune die Möglichkeiten der Studiotechnik nutzt. Da wird das aus den Liedern herausgeholt, was vordergründig gar nicht vorhanden ist. Stimmlich ist Julia unterwegs auf Feenpfaden. Ihr ätherisches Stimmchen säuselt, was das Zeug hält, schmachtet - vielleicht etwas zu durchgängig - und sentimentalisiert emotional auf ganz großem Niveau. Ganz in der Reihe großer Vorbilder der Nach-Flowerpower-Songära wie (na, ich will keiner der Diven auf die Füße treten) plus Jim-Croce-Einflüssen passt die Scheibe am besten zu einsamen Autofahrten auf verregneten Landstraßen durchs Brandenburger Flachland ...
Kontakt: www.julialau.net

Tracklist:
1. Pretty Please
2. Fear
3. Mindful Of You
4. This Bridge Called Me Back
5. Clay
6. Sun Sets
7. It's You That I Want
8. All I Have
9. Look Into Her
10. Now You Think You're In Love
11. I Can't Stand To Be
12. To Be Beautiful
 

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