LAPKO: Young Desire von ta (Fullsteam Records)
In ihrer Heimat Finnland sind die drei Bubis von Lapko schon kleine Stars, spielen vor ausverkauften Clubs und haben es mit ihrem dritten Album "Young Desire" auf Platz 3 der Albumcharts geschafft. Zu Recht? Gemessen an der Musik des Trios durchaus! Lapko spielen Alternative/Indie Rock, der neben seiner Eingängigkeit auch mit Abwechslungsreichtum und kompositorischer Intelligenz punktet. Den Vergleich mit Rush und die Ausdrücke "Prog", "Metal" und "New Wave" aus der Promotionbeilage sollte man zwar ganz schnell ins Märchenreich entlassen, aber eine korrekte Referenz sind die Briten Placebo. Sänger Malja klingt mit seiner hohen, androgynen Stimme streckenweise wie eine Kopie von Brian Molko (höre nur "Miami Vicer") und macht damit einen großen Reiz des musikalischen Gesamtpakets aus, zumal seine Hooklines fast ausnahmslos mitreißen. Auch der melancholische Schleier, den Gesang und Harmonien öfter über dem rockigen Grundteppich legen, lässt einen an Placebo zu "Black Market Music"-Zeiten denken, höre nur "Hugging The Phone" an fünfter Stelle. Die wirklichen Highlights von "Young Desire" haben Lapko aber ans Ende ihrer Scheibe gestellt: Das abschließende Triple aus "Not Your Son", "Paranoid" und "Funerals And Parties" überzeugt durch die Bank mit seiner Mischung aus punkigen Uptempo-Teilen ("Not Your Son"), melancholischen Interludes ("Not Your Son", "Funerals And Parties") und tanzbaren, geradlinigen Rockgrooves ("Paranoid", "Funerals And Parties"). Exzellent!
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