(Eigenproduktion)

Das Konzeptalbum von Tabea Kunz, selbst der Leipziger Brüdergemeinde entstammend, lässt sich mit wenigen Worten beschreiben. Inhaltlich geht's rings um Gottes Wirken für und in der Welt, bibelchronologisch korrekt beginnend mit der Schöpfungsgeschichte nach Mose und gipfelnd im Titelsong, der an einen Text der Offenbarung angelehnt wurde. Eine gewaltige 13-teilige musikalisch untermalte Kurzpredigt, die in ihren Sprachbildern naturgemäß nur selten mit biblischen Vorbildern konkurrieren kann. Viele hundert Jahre nach Paul Gerhardt keine Schande, trotzdem für mich immer wieder Anlass auf Besseres zu hoffen. Etwas ratlos lässt mich die Frage, welche Zielgruppe mit den Texten angesprochen werden soll. Der gemeine atheistische Mitbürger auf Grund der reichlich vorhandenen Lobpsalmen wahrscheinlich nicht, dem frommen Christenmenschen wird dagegen die didaktisch benutzte Nacherzählung der Schöpfungsgeschichte nicht viel bringen. Dazu kommt teilweise eine spürbare Distanz zu den besungenen Lebenswelten, besonders deutlich im Song "In den Technodiskotheken" nachzuhören. Was wird musikalisch serviert? Durchgängig sind die Arrangements gekonnt ausgeführt und wer dem Alleinunterhaltersound der Keyboards freundlich gegenübersteht, wird obendrein durch gute Gitarrenstimmen belohnt. Die Stimme von Tabea Kunz ist klar und deutlich, manches Mal allerdings zu wenig kraftvoll und zu brav. So wird der Gestus der Vortragslieder teilweise teilnahmslos. Dies korrespondiert mit einem fehlenden musikalisch-durchgängigen Personalstil. Die Gefahr, durch die Übernahme von Melodien aus dem Repertoire Beethovens bis Smetana diesen Vorbildern Gewalt anzutun, liegt nicht fern. Inwieweit Tabea Kunz auch dieser Gefahr unterliegt, möchte ich dem Urteil des geschätzten Hörers überlassen, da es vor allem eine Geschmacksfrage ist. Für erste Informationen - auch mit der Möglichkeit, vorab in die Lieder reinzuhören - empfehle ich die künstlereigene Homepage www.tabeakunz.de.
Kontakt: Tabea Kunz, Herrmann-Landmann-Str. 11b, 04416 Markkleeberg, Kunztab@aol.com

Tracklist:
1. Und siehe, es war sehr gut
2. Psalm fünfzig, fünfzehn
3. Selig seid ihr
4. Gepriesen sei der Gott und Vater
5. In den Technodiskotheken
6. Denn wie der Blitz ausfährt
7. Die Waffenrüstung
8. Thron der Gnade
9. Der Glaube ist eine feste Zuversicht
10. Keine Verdammnis
11. Die Liebe sei ungeheuchelt
12. Wenn Gott will und wir leben
13. Die Gottesstadt

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