KROKUS: Hellraiser von mst (AFM Records)
Mit "Hellraiser" legen Krokus ein langerwartetes Album vor. Langerwartet deshalb, weil sich im Vorfeld mit Fernando von Arb nun auch noch das letzte Gründungsmitglied verabschiedet hatte und durch Mandy Meyer ersetzt wurde. Nun kann man sicherlich ohne Übertreibung sagen, dass von Arb in den letzten Jahren die entscheidende Triebkraft von Krokus war. Würde es die Band also unter diesen erschwerten Bedingungen schaffen, ein überzeugendes Album abzuliefern? Ja, sie schafft es - und zwar eindrucksvoll und ohne Probleme! Die Rolle des Bandmotivators scheint mittlerweile Marc Storace auszufüllen, der ganz nebenbei auch noch eine fantastische Gesangsleistung darbietet und sich dabei nahtlos in diese grandiose Mannschaftsleistung einreiht. Dabei bewegt sich die Band geschickt zwischen eingängigen Rocknummern wie dem unwiderstehlichem "Hangman", groovendem Hard Rock ("No Risk No Gain") und treibendem Heavy Rock ("Spirit Of The Night"). Und das alles auf einem Niveau, das ich der Band, welche ich zwischenzeitlich sogar etwas aus den Augen verlor, nie und nimmermehr zugetraut hätte. Ich neige sogar dazu, hier von einem späten Bandklassiker und einem der stärksten Alben von Krokus überhaupt zu sprechen. Speziell "Hangman" ist ein echter Hit geworden, von dessen Kaliber man wahrscheinlich in seinem Leben nicht wirklich viele schreibt. Umso erstaunlicher also, dass die restliche Scheibe hierzu nicht gravierend abfällt. Seinen Anteil hierzu leistet übrigens neuerdings auch Wundertrommler Stefan Schwarzmann, der für mich schon längst in eine Riege mit "Drumstars" wie Mike Terrana oder Jörg Michael gehört. Abschließend hiermit also die uneingeschränkte Kaufempfehlung für alle, die beim Einkaufen weder Kopfsocken noch umgekehrte Basecaps tragen. Ach, und für die Nörgler: Diese Musik klingt nie altbacken sondern zeitlos!
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