(DieHard)

Ich wundere mich ein bißchen, wieso Scheiben wie diese überhaupt ans CrossOver geschickt werden, wo sie doch ganz offen organisierte Religionen und das Christentum insbesondere verabscheuen. Recherchieren die Musiker (oder Labels) gar nicht, an wen sie ihr Zeug schicken? Müßte doch eigentlich in ihrem eigenen Interesse sein, schließlich können sie von unserer Seite nicht unbedingt ein gutes Review erwarten. Oder ist dies ein Test? (Ist es nicht - die Labelgruppe DieHard/Twah!/Viking Wreckcords und wer da sonst noch alles dazugehört versorgt uns seit längerem regelmäßig mit ihren Neuerscheinungen, wobei allerdings in der Tat nicht alle auch als Reviewthema bei uns auftauchen. Stumpfe antireligiöse Provokation und Goregegurgel hat auch weiterhin keinen Platz bei CrossOver, wohingegen Koldborn ihre Ansichten differenzierter vorbringen und zudem nicht jeder promotionale Terminus so ganz hundertprozentig ernstzunehmen ist. - Anm. rls) Wie auch immer, sie haben Glück, daß die CD bei mir gelandet ist, die die Inhalte der hasserfüllten "dunklen Geschichten des Obskuren" nicht im mindesten abschrecken. Irgendwie ist es doch verständlich, daß sich eine Death Metal-Band mit dem Thema Tod beschäftigt, und das nicht zwingend auf dieselbe Art, wie dies ein normaler Christ tut. Sei's drum, für diese Art Diskussion möchte ich hier keine Plattform bieten, sondern mich lieber auf die Musik konzentrieren. Die ist nämlich total cool! Die Dänen nennen sie selber Groove'n'Grind, und das isses auch! Teilweise extrem schnell und aggressiv, andererseits ultraheavy und nahezu lavaartig zäh agieren die Vier. Erstaunlich ist das für ein Debütalbum hohe technische Niveau, insbesondere Henriks Gitarrenarbeit weiß Akzente zu setzen. Ein Song ("In Breathless Sighs") wird von weiblichem Gequietsche fürchterlich verschandelt, ein anderer ("Sunbroken") von derselben Frau, hier in normaler angenehmer Tonlage, hingegen aufgewertet. Endlich mal ein erfrischend abwechslungsreiches, unlangweiliges Death-Grind-Album! Es ist zwar sicher für 99% unserer Leser und Mitarbeiter vollkommen inakzeptabel, aber es ist nun eben mal bei mir gelandet ...
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