(Eigenproduktion)

Erst sieben und schon ein autobiographisches Album? Und zwar unter Vortäuschen falscher Tatschen! Ja und nein. Kitago gibt’s wirklich schon seit 1994, aber: die frühesten auf dem vorliegenden Album vorliegenden immerhin 23 Songs datieren aus dem Jahr 1996. Zwischen Spirituals und Gospels gibt’s die musikalischen Entwicklungswege des Ensembles zu entdecken, welche nicht geradlinig vor Ohren liegen. Klar, die instrumentalischen Tupfer mit Keyboard und Bläserei wurden systematischer und vordergründiger; klar, die aufnahmetechnischen Möglichkeiten wurden besser genutzt – obwohl nicht in jeder Konsequenz überzeugend. Aber ich bin schon froh, dass es bei den Besuchen im Leipziger MIDAS-Tonstudio nicht zu ohralen Nebenwirkungen bei den Sängern wie größtenteils personalunionigen Instrumentalisten kam und das im Booklet angekündigte "Ausnutzung der ganzen vielen Technik im Studio, besonders der Computer ..." bei Track 10 doch recht schüchtern ausgefallen ist. Vom Stil her präsentieren Kitago nach wie vor eine gepflegte europäische Gospelvariante, was allerdings zuweilen zu Lasten der Expressivität gerät. Etwas weniger clean wäre schön gewesen. Aber Gospel im Wohnzimmer aus teurer HiFi-Anlage hören und dabei von den Lasten des Tages ausspannen ist sowieso nicht der eigentliche Sinn der Sache. "The Blessed Of ..." ist letztendlich eher eine Compilation für alte und neue Fans.
Kontakt: www.kitago.de

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