(Unicorn)

Das ist immer wieder schön, wenn man sich auf Dinge verlassen kann. Das war so, das ist, das wird so sein. Unbedingt dazu gehören die Scheiben des frankokanadischen Labels Unicorn. Hier klingeln einem bereits vor Beginn der Musik die Ohren in der richtigen Richtung. ProgRock der nicht zu verfreakten Art mit Anleihen an ausgedehnten Instrumentalsoli der JamRockKultur ... so in etwa lässt es sich beschreiben. Voll ins Schwarze trifft in dieser Beziehung auch das neue Werk von Karcius aus Montreal. Die zweite Veröffentlichung der Band trägt den Titel "Kaleidoscope". Nun, so originell ist die Betitelung sicher nicht, zutreffend ist sie jedoch auf alle Fälle. Wie man's auch dreht und wendet, die Töne ähneln sich, die Tracks nicht. Gänzlich ohne Gesang auskommend, spielt die Band mit einigen Versatzstücken aus verschiedenen Traditionslinien von Jazz, Orientskalen bis folkloristischen Anleihen, man hört Sounds, die an Dream Theater erinnern, ebenso wie Klänge, die man eher mit Pat Metheney assoziieren würde. Aber das ist eben Prog - sonst wär's ganz normaler Rock und mehr nicht. Was Karcius zur Vollendung noch fehlt, das ist eine kräftige Spur mehr Originalität. So ist die eigene Idee oftmals zu hintergründig appliziert, um eine engere Beziehung zu einem Song aufzubauen. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Verschmelzung von Differenz - was gut gelingt - und auf der Soundebene. Dem noch etwas mehr Eigenständigkeit an die Seite zu stellen, täte dem nächsten Album gut.
Kontakt: www.karcius.com, www.unicorndigital.com

Tracklist:
1 Hypothèse A
2 Maintenant
3 Destination
4 Tunnel
5 Hypothèse B
6 A-0-14
7 Épilogue
8 Hypothèse C
 

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