www.Crossover-agm.de JON OLIVA'S PAIN: Maniacal Renderings
von CSB

JON OLIVA'S PAIN: Maniacal Renderings   (AFM)

Es ist traurig, aber nicht zu ändern. Savatage, eine der niveauvollsten, eigenständigsten und kreativsten Metalbands die jemals auf diesem Erdenrund aufgespielt haben, sind wohl mehr oder weniger Geschichte, weil die Mitglieder und insbesondere Produzent Paul O'Neill mit dem Kitsch-Projekt Trans Siberian Orchestra voll und ganz den Nerv des amerikanischen Publikums getroffen haben und für ihre weitaus weniger lukrative Stammband nun keine Zeit und Nerven mehr zu haben scheinen.
Ein Glück, dass es den Tränentrockner Jon Oliva gibt, seines Zeichens Mastermind dieser Jahrhundertband, dem es gelingt, den Spirit und die unverwechselbaren Trademarks seiner Stammband auch auf seinen Soloalben am Leben zu erhalten. Und "Maniacal Renderings", der Nachfolger des gutklassigen "Tage Mahal" klingt nun wirklich wie ein reinrassiges Savatage-Werk, auch wenn man an die ganz großen Momente von "Hall Of The Mountain King", "Gutter Ballet" oder "Streets" wohl nie wieder herankommen wird. Dennoch bekommt der Fan hier genau das, was er an den Floridanern geliebt hat - Dramatik, Power, Pianopassagen, mehrstimmige Gesänge, unverwechselbare Songstrukturen, Soli ohne Ende und nicht zuletzt die charismatische wie wahnwitzige Stimme Olivas, der anscheinend weiter an sich gearbeitet hat und stellenweise auch die ganz hohen Screams wieder hinbekommt. Und, was die Fanschar ganz besonders freuen dürfte, auch sein unter tragischen Umständen verstorbener und nicht minder genialer Bruder Criss ist auf "Maniacal Renderings" wieder mit an Bord. Und das nicht nur als Quelle der Inspiration für seinen sensationell aufspielenden Bruder im Geiste, Matt LePorte - auch als Komponist hat der Gitarrenhexer mitgewirkt, denn Jon Olivas Frau fand unlängst beim Aufräumen einen Schuhkarton voller Tapes mit unvollendeten Stücken, von denen etliche Ideen ihren Weg aufs Album fanden. So klingt die Scheibe beinahe wie eine Best Of mit Reminiszenzen an alle wichtigen Phasen der Band(s). "Push It To The Limit" und "Time To Die" erinnern an ganz frühe Tage, der erstklassige Opener "Through The Eyes Of The King" ist quasi die direkte Fortsetzung von "Hall Of The Mountain King", während "Evil Beside You", der packende Titelsong und die intensive Ballade "The Answer" an die wohl stärkste Phase der Band, als man die Klassiker "Gutter Ballet" und "Streets" veröffentlichte, erinnern. Und mit Progperlen wie "Holes" oder "Playing God" wiederum schlägt Oliva dann den Bogen zur Moderne, hin zu den letzten Sava-Alben und seinem ersten Soloausflug.
Solange also Jon Oliva aufrecht am Klavier sitzen kann und uns mit solchen Klassealben versorgt, braucht dem geneigten Savatage-Jünger nicht bange sein, und selbst wenn der unwahrscheinlichste aller Fälle eintritt, dem Mountain King könnte die Kreativität abhanden kommen, so gibt's ja immer noch die 50 Tapes aus dem Schuhkarton ...
Bandkontakt: www.jonoliva.net
Labelkontakt: www.afm-records.de

Tracklist:
1. Through The Eyes Of The King
2. Maniacal Renderings
3. The Evil Beside You
4. Time To Die
5. The Answer
6. Push It To The Limit
7. Playing God
8. Timeless Flight
9. Holes
10. End Times
11. Still I Pray For You Now
12. Reality's Fool (Digipak Bonus)
13. Only You (Tincase Bonus)



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