(Whirlwind Music)

Hatte Dirk vor einiger Zeit den Erstling "R U Ready" dieser finnischen Combo reviewt, so liegt mir nun ein 24minütiger Achttracker vor, der gemäß dem Titel wohl Appetit auf zukünftige Großtaten der Band machen soll. Und diese Aufgabe erfüllt das Stück außerordentlich gut. Den Sound der frommen Nordlichter würde man wohl kaum im Lande der tausend Seen, sondern eher irgendwo in den weiten Landen Amerikas ansiedeln, wo sich hypothetisch Faith No More, Rage Against The Machine und Machine Head begegnen würden, vielleicht auch noch Kapellen wie System Of A Down oder Linkin Park, die ich aber, da nicht zwingend Anhänger dieser Sounds, nur vom Hörensagen kenne und mir allenfalls anhand der Stilbeschreibungen vorstellen könnte, daß auch sie ihre Spuren in diesem mit Crossover wohl nicht falsch bezeichneten Soundgebräu hinterlassen haben mögen. Jacks Of All Trades verstehen es, allzu ausgelutschte Teenie-Hüpforgien zu vermeiden und trotz einer gewissen Portion Eingängigkeit weder platt noch anbiedernd zu wirken (letztgenannte Fähigkeit eint sie vor allem mit Faith No More, zu denen vielleicht auch die deutlichsten musikalischen Parallelen bestehen, auch wenn Jacks Of All Trades im direkten Vergleich ein gutes Stück härter ans Werk gehen und dafür einen etwas weniger vielseitig agierenden Sänger haben, obwohl auch er alles andere als eintönig shoutet, rappt und singt). Statt dessen überraschen die Finnen mit geschickt eingeflochtenen Halbakustikpassagen und inszenieren ihre Songs extrem kompakt (das müssen sie bei acht Songs in 24 Minuten ja auch - der Opener ist mit 3:36 min der absolut längste, und man schafft es auch schon mal, mit einem vergleichsweise heftigen Geschoß grade über die Minutengrenze zu hopsen), ohne daß sie aufgrund der dadurch leicht eingeschränkten Gestaltungsmöglichkeiten zu austauschbar werden. Vielleicht kann ein kompletter Longplayer im zugegeben nicht sonderlich variantenreichen Musizierspektrum die Gefahr des Langweiligwerdens beinhalten, aber in diesen 24 Minuten gibt's bei rationaler Betrachtung keinen Grund zum Gähnen (es sei denn, man ist eingefleischter Traditionsmetaller, aber als solcher wird man sich die CD wohl gar nicht erst zulegen). Am Sound ist nichts zu deuteln, und live gehen die Herrschaften bestimmt ab wie ihr Namenspatron, der im Deutschen einem Hans-Dampf-in-allen-Gassen, also einem Multitalent, entspricht. Infos zur Band lassen sich auf www.jacksofalltrades.net abrufen; zwecks Erwerb der Scheibe schaue man mal auf www.whirlwind-music.de nach.
 

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