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von tk

IVORY NIGHT: The Healing   (AAARRG Records)

Nicht mehr ganz frisch, dafür aber immer noch aktuell präsentieren uns die deutschen Metaller IVORY NIGHT ihren Rundling "The Healing", der sich - wie schon die vorangegangenen Produktionen - wohltuend vom Rest des metallischen Einheitsbreis abhebt. Die Pfälzer Jungs haben noch nie nach typischen Heavy-Metal-Schnittmustern komponiert, wohl gerade deshalb gehören sie seit Jahren zu den Geheimtipps der Szene, denn auch live hinterließen die Mannen um Fronter Patrick Fuchs stets einen bärenstarken Eindruck. Thematisch beschäftigt man sich diesmal mit den Abgründen des menschlichen Alltages und verarbeitet diese in einer Art klanglichem Tagebuch, so dass man auch lyrisch wieder hochwertige Kost serviert bekommt. Mit dem eröffnenden "Cash Flow" zeigt sich das Quintett erst einmal von der wuchtigen Seite, denn neben dem thrashigen Grundriff dominieren auch energetisches Drumming und nach vorne preschender Gesang. Mit dem klassischen Melodic-Metal-Klopfer "Mary 1AM" belegt der Fünfer, dass er seine klassischen Wurzeln nicht verleugnen will und auch weiterhin als Grundlage für das Songwriting versteht. Hier stechen vor allem die harmonischen Vocallinien neben gedoppelten Gitarrenläufen hervor, die natürlich nicht selten an die großen Vertreter der NWoBHM erinnern. Der fast schon metalcorige Auftakt zu "QMF 08/15" stiftet zunächst einmal Verwirrung, bevor die Nummer in einen deftigen Powermetaller umschwenkt, der, mit einigen growlenden Backgroundvocals garniert, die Thematik kalter menschenverachtender Bürokratie sehr gut transportiert. Klar, IVORY NIGHT versteht sich als moderne Metalband, die gerne experimentiert und neben ihren Aktivitäten mit ROSS THE BOSS einen völlig neuen Sound kreiert, der aber über weite Strecken mitreißt und die Vielseitigkeit der Musiker in den Fokus rückt. Die Band schreckt auch vor funkigen Elementen nicht zurück ("Long Long Dead", "Popstar") und beweist, dass man auch andere Genres überzeugend interpretieren kann. Die Produktion ist erfrischend livetauglich und homogen ausgefallen, so dass die Gefahr umschifft wurde, einem weiteren klinisch polierten Massenprodukt aufzusitzen. Freunde genreübergreifenden Metals sollten sich, falls noch nicht geschehen, "The Healing" unbedingt besorgen.
Bandkontakt: www.ivorynight.de, www.myspace.com/ivorynight, www.facebook.com/ivorynight.official, http://argrecords.de/

Tracklist:
1. Cash Flow
2. Mary 1AM
3. QMF 08/15
4. Concrete Smile
5. Fly By Night
6. New Asylum
7. Panic Room
8. Neo Nation
9. Love Long Dead
10. The Blinded
11. The Cell 2.0
12. The Healing
13. Popstar




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