(Barren Meadows Recordings)

Das ist wirklich das Abgefahrenste, was ich seit einer ganzen Weile gehört habe. Hguols ist ein Einmannprojekt von Thomas Eversole, das dem Klang nach komplett oder nahezu komplett auf Midi-Basis beruht. Gleichzeitig ist Hguols instrumentaler, orchestraler Black Metal. Also: "Blasts", "Gitarren", "Synthies", "Spinett"-Sounds, Limbonic-Artiges Sinfo-Durcheinander, das alles ist durchweg Eversole, wie er auf seine Tastatur klopft - lediglich einige Gitarrenleads (höre etwa die ersten Sekunden von "All But Life Was Lost") könnten echt sein. Das ist einerseits hundsfrech, andererseits mutig und in der Endabrechnung wirklich originell. Durch die mechanischen Sounds und abgehackten Töne in Kombination mit der orchestralen Ausrichtung und dem enorm ausladenden Gestus der Musik entsteht eine wahrlich surreale Atmosphäre. Auf 43:52 Minuten gestreckt hält die dadurch erzeugte Grundspannung zwar nicht an, aber mittendrin gelingt Eversole mehrfach Meisterliches. Wenn sich einzelne Themen in durch tonnenweise "Schlagzeug"-Blasts und "Keyboard"-Teppiche getragene Klangkathedralen hinaufschrauben, die sonst nur Giganten wie Emperor zu errichten in der Lage sind, und aus deren Gewölbe düstere Melodien wie herabstürzende Strebepfeiler brechen ("Destined To Find Sanctuary", "Celestial Powers Intervened", "To True Supremacy"), dann ist das nicht nur kunstvoll, sondern auch mitreißend.
Lustig irgendwie, dieses Album, aber auch gut.
Kontakt: http://hguols.com/, http://barrenmeadowsrecordings.com/

Tracklist:
1. Destined To Find Sanctuary
2. I Found The Essence Of Darkness
3. Within The Crip Of Insanity
4. All But Life Was Lost
5. In This Exchange Of Demise
6. Celestial Powers Intervened
7. My Eyes Have Opened
8. To True Supremacy

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