www.Crossover-agm.de HEART: Jupiters Darling
von gl

HEART: Jupiters Darling   (Eagle Records)

Das erste HEART-Album seit 11 Jahren ist eine CD, mit der man sich ausführlich zu beschäftigen hat. Hier genügen die üblichen 3 Male anhören sicher nicht, um die sage und schreibe 18 (!) Songs einigermaßen ordentlich zu besprechen braucht man viiieel Zeit. Besonders Nancy Wilson, Gitarristin und auch Solo-Sängerin bei 5 Songs hat enorm viel Arbeit in die über ein Jahr dauernde Vorbereitung zu dieser Platte gesteckt, sie fungiert nicht nur als Co-Produzentin, spielt 'zig weitere Instrumente, hat das Graphic Design gestaltet, und auch noch die Schnappschüsse für das Booklet geliefert. Ja, die Band hat es nach der langen Auszeit zu gut gemeint, ok - der kaufende Fan erhält hier auf 69 Minuten plus massivem Booklet wahrlich "value for money", aber das war schon fast zuviel des Guten. Des Guten nicht immer, denn Songs wie beispielsweise "Down The Nile" oder "Vainglorious" plätschern langweilig dahin, so dass man schon fast von ... ähem ... uninspiriertem Songwriting sprechen kann. Und in einigen Songs wird auch deutlich, dass nun mit 10 Jahren+ Verspätung die Grunge-Ära im HEART-Lager Einzug gehalten hat - welch Ironie bei einer Band, die obwohl aus Seattle (!) stammend dagegen immun schien. Doch an Bord sind u.a. als Gäste Jerry Cantrell (ALICE IN CHAINS) und Mike McCready (PEARL JAM), so dass dies nun doch nicht so abwegig ist, obwohl, und dies wird hier auch im Info betont, die Band zu ihren Wurzeln zurückkehren wollte und "zu ihrem Traum, Led Zeppelin ein hartes Rennen zu liefern" (Zitat). Sorry, aber Anns reine schöne Stimme passt hier meines Erachtens nicht zu. Und man hört auch bei weitem kein "Dreamboat Annie", "Magic Man", "Crazy On You" oder "Dog & Butterfly", wenn die alten Zeiten beschworen werden sollen, was durch die Reaktivierung des (ur-)alten Logos überdeutlich wird. Im Gegensatz dazu erfreuen wirklich schöne Songs wie "I Need The Rain", "I Give Up" oder der Opener "Make Me". Doch leider immer, wenn ein tolles Lied kommt, gibt's dafür grob über den Daumen gepeilt zwei nicht überzeugende. So dass das Resumé von dieser Warte aus eben nicht ein banales "vorher Reinhören" ist, sondern dass die Freunde der Phase "Heart"/"Bad Animals"/"Brigade" recht wenig und die Anhänger der Phase davor auch nur bedingt auf ihre Kosten kommen.
Kontakt: www.heart-music.com

Tracklist:
Make Me
Oldest Story In The World
Things
The Perfest Goodbye
Enough
Move On
I Need The Rain
I Give Up
Vainglorious
No Other Love
Led To One
Down The Nile
I'm Fine
Fallen Ones
Lost Angel
Hello Moonglow
How Deep It Goes
Fallen Ones (Acoustic)



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