www.Crossover-agm.de ISRAEL NASH GRIPKA: Israel Nash Gripka's Rain Plans
von sk

ISRAEL NASH GRIPKA: Israel Nash Gripka's Rain Plans   (Loose Music)

Oh Amerika! Man muss dich einfach mögen. Trotz allem. Da gibt's nichts zu deuteln. Ein Land, das Musiker wie Israel Nash Gripka hervorbringt, muss tief im Herzen ein gutes Land sein. Man kann dich hören, Amerika, auf allen Liedern dieses dritten Albums. Die Great Plains durchpflügend mit einem klapprigen Pickup, die abgewetzten Lederstiefel im texanischen Staub, Bären, Klapperschlangen, Adler, mit einer Büchse Budweiser in den Catskill Mountains. Shopping Malls im Nowhere-Land, Trailerparks und Weite, Weite, Weite. Acht Stunden auf dem Highway bis zum nächsten Dorf. Und dazwischen Nichts und Alles. Nur eine Pedal-Steel-Gitarre seufzt mit dem Kojoten um die Wette. Ach, Amerika. Nur da irgendwo, zwischen Nichts und Allem, kann ein Album wie dieses entstehen.
Wer das Glück hatte, Israel Nash Gripka einmal live zu sehen, der wird die Faszination verstehen, die von diesem Bär von einem Mann ausgeht, der wie ein in innerer Versenkung versunkener Berserker auf der Bühne seine großartigen Americana und Alternative-Country hinaussingt. Geschätzte zwei Zentner Emotion. War schon das Vorgängeralbum "Barn Doors And Concrete Floors" mein persönliches Album 2011, so hat die neue Scheibe alle Chancen, diesen Platz im Jahre 2013 einzunehmen. Was vor zwei Jahren fehlte und erst live völlig zum Tragen kommt, ist die Fähigkeit zum Jammen, zum Improvisieren und Loslassen. Diese Livequalitäten finden sich (endlich!) in den Rillen (die Vinyl-Version ist absolut empfehlenswert: tolles hippieskes Artwork, toller Klang) von "Rain Plans". Damit sollte sich I.N.G. ganz sicher den vordersten Platz in der Riege der Alternative-Country-Musiker erobert haben. Die Jams sind fast schon episch, aber erdig, die Arrangements erinnern nicht nur von Ferne an den Altmeister Neil Young und seine zeitweiligen Mitstreiter David Crosby, Stephen Stills und Graham Nash, manchmal an die Grateful Dead und dann wieder doch nicht und vor allem klingen sie ganz sehr nach Nash Gripka. Es tut den Songs gut, die kompakte Form der Vorgängeralben aufzubrechen und sich gehen zu lassen: über die Great Plains, die Catskill Mountains, von Ost- zu Westküste hindurch durch nichts als Weite, Weite, Weite. In Gedanken fahre ich schon mit dem Pickup durch Texas. Dank dieser Platte bin ich schon lange da. Israel Nash Gripka: Album Of The Year, da leg ich mich fest.
Kontakt: http://israelnash.com/

Tracklist:
1. Woman At The Well
2. Through The Door
3. Just Like Water
4. Who In Time
5. Myer Canyon
6. Rain Plans
7. Iron Of The Mountain
8. Mansions
9. Rexanimarum
 




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