(Eigenproduktion)

Ich kann die Worte "Metal Opera", "Rock Opera" oder "Prog Rock Opera" nicht mehr lesen, ohne sofort Ausschlag zu bekommen. Also sitze ich nun böse verpickelt über der Selbstbeschreibung als Prog-Rock-Oper, mit der Mastermind und Alleininstrumentalist Brent Vallefuoco sein neues Album preist, und überlege mir, wie ich das Teil am treffendsten verreiße. Aber Entwarnung: "The Prison, Pt. 1" ist OK. Es handelt sich um ein sehr vielfältiges Album, das in seiner Mischung aus atmosphärischem Prog Rock, Alternative-Einflüssen, Metal-Riffs und Melancholie an jüngere Porcupine Tree erinnert. Doch die Einflüsse gehen viel weiter: Die Rhythmen weisen in ihren vertrackten Momenten Richtung King Crimson und Tool (höre etwa "Goodbye, Father"), das zwischen Schwermut und Kraftmeierei pendelnde Feeling erinnert an die Smashing Pumpkins (höre etwa "Family Reunion") und hier und da wird es auch Katatonia-like düsterromantisch (höre etwa das Instrumental-Doppel "The Tribe"/"The Righteous Rebellion").
Das Album hält über seine 51 Minuten ein gutklassiges kompositorisches Niveau und wirkt wie aus einem Guss, wozu auch die nahtlosen Übergänge zwischen den einzelnen Songs beitragen. Allerdings fehlen ein, zwei echte Aufhorcher.
Dennoch für eine "Oper" angenehm hörbar und Pathos-frei.
Kontakt: http://godblesstheemooseheart.com

Tracklist:
1. Our Safe Homeland
2. A Dark New World? (Pt. 1)
3. A Dark New World? (Pt. 2)
4. Peace At Last
5. The Sullen Suburbia
6. Goodbye, Father
7. Rediscovery, Pt. I
8. Family Reunion
9. The Prison
10. The Tribe
11. The Righteous Rebellion
12. The Sullen Fortress
13. Displacement
14. Rediscovery, Pt. II
15. Goodbye, Mother
16. Where To Now?
 

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