(Eigenproduktion)

Was fällt einem ein, wenn man von Argentinien hört? Endlose Pampas, fragwürdige Stierkämpfe in Buenos Aires und unglaubliche Hitze. Doch auch dort, wo Headbangen zur Schwerstarbeit wird, weil zweimaliges Kopfschütteln einen Liter Schweiß kostet, gibt es Bands, die die Fahne des Metal hochhalten. Als Beweis liegt uns also jetzt Feanors Silberling vor. True Metal in Reinkultur wird uns auf dieser 4-Track-CD geboten. Da diese Musik mittlerweile ein Trend ist, bleibt oft ein fader Beigeschmack, aber das Gründungsjahr 1996 befreit Feanor vom Vorwurf der Trendreiterei. Zitat Presseinfo: "Feanor will ever carry on holding high the banner of true metal and making true steel music for all the true lovers of metal around the world!!!" Vielleicht sollte man sich mal als Support-Act bei Manowar bewerben, die man offensichtlich schon mal gehört hat. Der Opener "Houses Of Fire" beginnt mit bollernden Drums, hat einen Ohrwurm-Refrain und gefällt mir persönlich am besten. Das hat seinen guten Grund. Es ist nämlich der einzige Track mit englischen Vocals, die restlichen drei werden komplett spanisch gesungen. Nun habe ich nichts gegen Argentinien, bin auch jederzeit für einen Reisegutschein offen, aber die spanischen Vocals klingen in meinen verwöhnten Metal-Ohren doch etwas putzig. Hat man sich einmal daran gewöhnt, hat die Musik durchaus gute Momente. Stellenweise wird echter Helden-Metal geboten. Beim zweiten Song "Entre Nosotros" sehe ich den muskelbepackten Krieger praktisch vor mir, wie er siegreich sein Schwert gen Himmel reckt. "El Hijo Del Fuego" ist so eine Art musikalisches Hörspiel, dessen bestimmt interessante Geschichte ich Euch näher erklären würde, wenn mein Spanisch besser wäre. Feanor haben hier keine schlechte Scheibe abgeliefert, man hat nur den Eindruck, daß man manches schon irgendwo besser gehört hat, wahrscheinlich sind sie einfach etwas zu spät dran, obwohl spanischsprachiger Metal auch vor einigen Jahren kein Mega-Seller war. Im Info wird noch angegeben, daß die Band live Coverversionen von Virgin Steele und Manowar spielt, womit Euch ungefähr die Marschrichtung gezeigt wäre. Für Sammler, Underground-Supporter und Argentinienliebhaber interessant. Kontakt: Gustavo Acosta, Parana' 470 Pb E cp 1017 Capital Federal. Buenos Aires, Argentina. E-mail: gustavoacosta@yahoo.com
 

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