www.Crossover-agm.de FALL OF THE IDOLS: The Seance
von ta

FALL OF THE IDOLS: The Seance   (I Hate Records)

Die Finnen Fall Of The Idols zelebrieren auf ihrem zweiten Full Length-Album klassischen Doom Metal, der irgendwo zwischen frühen Candlemass, Reverend Bizarre und Cathedral hängt. Man ist elegischer als erstere, moderner als zweitere und weniger bekifft als drittere, mit einigen Fokussetzungen in eine der drei richtungsweisenden Bands ab und an. "At The Birth Of The Human Shadow" beispielsweise, der schnellste Song des Albums, ist inklusive Gesang sehr von Cathedral beeinflusst, während ich beim Zehnminüter "My Home The Gallows", das die andere Seite des Tempospektrums auslotet, oder bei "Cold Air", das streckenweise stark in die 70s zurückweist, eher an Reverend Bizarre gedacht habe. Aber am Ende ist "The Seance" 58 Minuten in Old School-Manier vertonte Schwermut in Old School-Manier, Doomer können also zugreifen. Müssen aber nicht. Denn "The Seance" ist zwar solide Kost, aber geht auch nicht über Altbekanntes hinaus. Auf dem ganzen Album gibt es kaum eine Überraschung, kaum ein Element, das man so nicht erwartet hätte. Der erste Augenblick, bei dem ich zum ersten Mal dachte, hier etwas wirklich Eigenes vorliegen zu haben, was das formidable "Cathedral Of Doom", das mit konsequent zweistimmigen Gitarrenbergen und beschwörerischem Gesang eine beklemmende Stimmung erzeugt. Wenn dieses Lied ertönt, sind wir allerdings bereits weit in die zweite Hälfte des Albums vorgedrungen. Ebenfalls gefehlt haben mir die markanten Gesangsmelodien, die bei dieser Form von Doom wichtig sind und deren Fehlen hier manchmal mit einer Art Leierkastengesang übertüncht wird, der einem in den falschen Momenten ziemlich auf den Sack gehen kann, wie in meinem Fall beim abschließenden, minimalistischen Zehnminüter "An Age Comes To Its End".
Summa summarum fällt mir deshalb einfach kein richtiger Grund ein, warum ich dieses Album empfehlen sollte. Es gibt aber auch keinen Grund, vor diesem Album zu warnen. Fall Of The Idols wissen, wie man klassischen Doom spielt, sind nicht langweilig und türmen wahre Riffberge auf - kein Wunder, bei drei Gitarristen. Ihre Kompositionen sind schlüssig und so abwechslungsreich wie eben nötig. Der geneigte Doomer sei deshalb auf die Myspace-Seite der Band verwiesen, die zwei Songs des Albums bereithält, und verschaffe sich dort eine eigene Meinung.
Kontakt: www.falloftheidols.com, www.myspace.com/falloftheidols, www.ihate.se

Tracklist:
1. Nosphoros
2. The Conqueror Worm
3. At The Birth Of The Human Shadow
4. My Home The Gallows
5. Cathedral Of Doom
6. Cold Air
7. An Age Comes To Its End



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